Familiensachen im Brucknerhaus

Programm 2021/22 mit Stars wie Zubin Mehta oder Camilla Nylund

Zubin Mehta
Zubin Mehta © Monika Rittershaus

„Wir spielen wieder, das ist die frohe Botschaft!“, verkündete Dietmar Kerschbaum, Intendant des Brucknerhauses und Künstlerischer Vorstandsdirektor der LIVA, bei der gestrigen Programmpräsentation.

Mit 212 Veranstaltungen in 34 Sparten serviert das Haus an der Donau in der Saison 2021/2022 allen Kulturhungrigen ein reichhaltiges, äußerst dichtes Menü. Manches, das Corona zum Opfer gefallen ist, wird heuer nachgeholt. Enthalten sind in der künstlerischen Fülle große Stars ebenso wie spannende, junge Talente und Neues für Kinder und Familien.

Der Saison wurde das Motto „Wege. Familien — Generationen — Schulen“ verliehen, man folgt den Pfaden von Komponistenfamilien ebenso wie Generationen von Künstlern und musikalischen Schulen, die sich herausbildeten. „Und das Programm steht traditionell auf drei Säulen: Förderung junger Talente, Einbeziehung regionaler Künstler und der Verpflichtung internationaler Stars“, betonte Kerschbaum.

„Weltstars kommen gern nach Linz, weil sie die einzigartige Akustik des Brucknerhauses schätzen“, sagt Kerschbaum. So kehrt etwa der große Zubin Mehta nach zwölf Jahren Abwesenheit nach Linz zurück. Der Stardirigent steht am 2. November am Pult des Orchestra del Maggio Musicale Fiorentino, gegeben werden Mahlers 10. und Bruckners 9. Sinfonie.

Weitere prominente Gäste sind etwa der Pianist Krystian Zimerman, die Pultstars Neeme Järvi und Jérémie Rhorer und Klangkörper wie das Orchestre Lamoureux, das City of Birmingham Symphony Orchestra und das RSO Wien. Opernstar Camilla Nylund feiert in der kommenden Saison ihr Brucknerhaus-Debüt. Pianist Michael Korstick hat sich den gesamten Zyklus „Pilgerjahre“ von Franz Liszt an einem Abend vorgenommen. Und mit dem SWR Vokalensemble reisen die Zuhörer zurück ins Venedig der Renaissance.

Matthes, Brandt, Noethen

Das Neujahrskonzert bestreitet das Bruckner Orchester unter der Leitung von Markus Poschner. Das Orchester ist insgesamt mit fünf Konzerten eines eigenen Zyklus und mit weiteren fünf in anderen Abo-Reihen im Brucknheraus zu erleben. Mit Cello-Shootingstar Julia Hagen, den St. Florianer Sängerknaben und dem Bachchor Salzburg stellen sich weitere heimische Größen ein.

Schon traditionell finden auch bekannte Schauspieler den Weg ins Brucknerhaus: In der nächsten Saison nehmen Eva Matthes, Ulrich von Noethen und Matthias Brandt das Publikum lesend mit auf Reisen. Auch der eigentlich schon für die letzte Saison angekündigte John Malkovich kommt.

Zirkusluft & ein Detektiv

Alles, was Kinder und Jugendliche anbelangt, heißt ab jetzt Junges Brucknerhaus. Dahinter verbirgt sich Altbekanntes, das überarbeitet wurde, und vor allem neue Gesichter: mini.music (ab drei) verwandelt den Mittleren Saal künftig in eine Manege, die „Direktorin“ Antonella (Judith Koblmüller) unterhaltsam und lustig beherrscht. Bei midi.music (ab sechs) schleicht bei Auftritten etwa des Bruckner und des L´Orfeo Barockorchesters ein Detektiv herum, dessen Namen das Publikum erst herausfinden muss.

„Ich freue mich schon auf die leuchtenden Kinderaugen“, sagt Kerschbaum, der die nächsten Generationen auf kreativen künstlerischen Wegen für Klassik gewinnen will. Auch die Kontakte zu Schulen sollen verstärkt werden. Das Haus öffnet sich auch in anderer Hinsicht und geht mit dem Format NaturKlang mit Konzerten hinaus in den Linzer Zoo, den Botanischen Garten oder in den Linzer Hafen. M. Wagenhofer

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