1,2 Mio. Vakzine im ersten Quartal

Liefertempo wird sich mit Zulassung von AstraZeneca-Impfstoff steigern

Kwizda-Geschäftsführer Thomas Brosch gib Einblick in die Impfstoff-Logistik.
Kwizda-Geschäftsführer Thomas Brosch gib Einblick in die Impfstoff-Logistik. © APA/Fohringer

Impfungen gegen das Coronavirus für „etwa 600.000 Menschen“ in Österreich im ersten Quartal hat Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Donnerstag angekündigt.

Bisher seien 180.000 Dosen von Biontech/Pfizer und 10.000 von Moderna geliefert worden, berichtete er anlässlich eines Lokalaugenscheins in einem Pflegeheim in Klosterneuburg. Bis Ende des Quartals sollen knapp 1,2 Mio. Impfdosen der beiden Hersteller geliefert werden.

Anschober teilte mit, dass auch vom bisher noch nicht zugelassenen Impfstoff von AstraZeneca „hohe Bestellungen“ getätigt worden seien. Ab dem zweiten Quartal soll es „massive Liefersteigerungen“ geben, weil Österreich im Rahmen der EU-Zusatzbestellung bei Biontech/Pfizer 3,8 Mio. Dosen angefordert habe.

Das Tempo hänge hier von der Lieferung ab. Die Impfung sei der „eigentliche Schlüssel für die Wende in der Krise“, so Anschober. Je mehr geimpft wird, desto mehr nimmt das Vertrauen in die Maßnahme zu, berichtete eine Ärztin des Pflegeheims.

Komplizierte Tiefkühl-Logistik

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Einen Einblick in die komplizierte Logistik der beiden mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna gab Thomas Brosch, Geschäftsführer von Kwizda Pharmahandel und Vorstandsmitglied der österreichischen Arzneimittel-Vollgroßhändler in einem Pressetermin in Wien.

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Die Pharmagroßhändler bekommen die Vakzine tiefgefroren auf Trockeneis geliefert. 20 Ultratiefkühlschränke an 17 Standorten haben eine Gesamtkapazität für drei Mio. Impfdosen. Der Biontech/Pfizer-Impfstoff wird bei minus 75 Grad gelagert, die Kühlschranktür darf für maximal 15 Sekunden geöffnet werden.

Bestellte Dosen werden dann in einem Kühlraum drei Stunden bei zwei bis acht Grad aufgetaut, bis sie flüssig sind. Die Auslieferung erfolgt mit Thermoboxen. Ab dem Auftauen reicht für die Lagerung normale Kühlschranktemperatur, die Vakzine müssen dann in fünf Tagen verbraucht werden.

Elektronischer Impfpass soll Klarheit bringen

In den elektronischen Impfpass und damit ins Impfregister wurden bis Donnerstagfrüh 30.534 Corona-Impfungen eingetragen, so der Vorsitzende der Konferenz der Sozialversicherungsträger, Peter Lehner.

Die vom Gesundheitsministerium im „Dashboard“ genannte Zahl der bisherigen Impfungen war da mehr als doppelt so hoch – allerdings handelt es sich laut Ministerium dabei nur um eine Berechnung auf Basis der zu den Impfstellen gelieferten Impfdosen. Die „Live-Prognose“ ist nur ein Zähler, der zwischen 6 Uhr und 18 Uhr sekündlich Impfungen dazurechnet, bis der für den jeweiligen Tag erwarteter Wert erreicht wird.

Lehner bezeichnete die Eintragung in den E-Impfpass als „entscheidend“ für den Sieg über die Pandemie. Nur damit könne die tatsächliche Durchimpfungsrate exakt bestimmt werden.

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