122.800 Kinderunfälle im Jahr: Neue Infokampagne in Österreich

122.800 Kinderunfälle haben sich 2019 in den Bereichen Verkehr, Haushalt und Freizeit ereignet. Das geht aus Berechnungen des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KFV) hervor. 24 Kinder seien nach vorläufigen Zahlen dabei gestorben.

Das KFV startet nun mit Unterstützung von Infrastrukturministerin Leonore Gewessler (Grüne) und dem Roten Kreuz eine Informationskampagne.

Den Angaben zufolge werden täglich im Durchschnitt rund 336 Kinder nach Unfällen medizinisch behandelt, alle zwei bis vier Wochen stirbt ein Kind in Österreich an den Folgen eines Unfalls. Stürze aus geringen, aber auch großen Höhen sowie Ertrinkungs- und Straßenverkehrsunfälle sind jetzt besonders große Gefahren für Mädchen und Buben, warnte das KFV am Mittwoch.

Mehr als die Hälfte der tödlich verunglückten Kinder 2019 starb im Straßenverkehr. „Maßnahmen, die die Verkehrssicherheit erhöhen, sind wichtig: Dazu zählen Temporeduktionen, gerade dort wo viele Kinder unterwegs sind, und eine übersichtlichere Gestaltung der Verkehrsinfrastruktur“, sagte Gewessler.

„Das Ziel dieser Kampagne ist neben einer breiten Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung der Bevölkerung das Aufzeigen von konkreten Maßnahmen, durch die viele der schweren Unfälle verhindert werden können“, berichtete KFV-Direktor Othmar Thann.

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Darüber hinaus startet das Kuratorium ein Pilotprojekt in Gemeinden, in dem mit Hilfe eines Multiplikatoren-Netzwerkes – von Kindergärten und Schulen über Vereine und lokale Unternehmen – die Sicherheit von Kindern nachhaltig erhöht werden soll.

Viele Kinderunfälle würden sich direkt in der Wohnung ereignen, also einem Bereich, auf den Eltern oder Aufsichtspersonen einen direkten Einfluss haben. „Im Ausnahmefall bereit zu sein, kann im Ernstfall Leben retten. Erste-Hilfe-Kurse lohnen sich zu 100 Prozent“, betonte Peter Kaiser, stellvertretender Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes.

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