20 Minuten purer Derbywahnsinn bei Rieds 2:0-Sieg gegen LASK

Ried jubelt letztlich über den 24. Derbysieg. © APA/EXPA-Eisenbauer

20 Minuten puren Derby-Wahnsinn erlebten die Fans in der ausverkauften Paschinger Raiffeisen Arena am Samstag beim Fußball-Duell zwischen LASK und SV Guntamatic Ried. Und dann war alles gelaufen, das 63. Derby praktisch zugunsten der Innviertler entschieden. Die stellten mit dem 2:0 (2:0)-Erfolg in der ewigen Bilanz auf 24:22-Siege bei 17 Remis.

Es ging von Anfang an Schlag auf Schlag:

1. Minute: Erste Chance, doch Sascha Horvath scheitert im sich verziehenden Nebel der bengalischen Feuer, die beide Fangruppen gezündet hatten, an Ried-Schlussmann Samuel Sahin-Radlinger.
4.: Die Führung für die Gäste durch ein Eigentor per Kopf von Yannis Letard.
6.: Leo Mikic entwischt der immer wieder völlig indisponierten LASK-Abwehr, kann aber Torhüter Alexander Schlager nicht überwinden.
8.: Schlager entschärft eine Top-Chance von Dorgeles Nene.
11.: Ausgleichschance für Oumar Sako per Kopf.

Wießmeier scheitert gleich zweimal vom Elferpunkt

12./13.: Elferfoul von Letard an Nene und rot für den Übeltäter, doch Schlager pariert den Strafstoß von Julian Wießmeier ins linke Eck.
16.: Elfer-Wiederholung nach VAR-Eingriff, weil Potzmann (LASK) zu früh in den Strafraum gelaufen waren. Doch Schlager klärt auch den zweiten Versuch Wießmeiers.
17.: Ein Kopfball von Tin Pavlotic (Ried) geht knapp daneben.
19.: 0:2 durch Marcel Ziegl per Kopf nach einem Freistoß von Nutz.

Unterbrechung nach Torjubel und Becherwurf

20.: Nach dessen Torjuble fliegen etliche Bierbecher aufs Feld, einer davon trifft Rieds Stefan Nutz, worauf Referee Ciochirca die Partie für rund sechs Minuten unterbricht. Alle Spiele Spieler und Betreuer müssen in Kabinen.

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Das kühlt nicht nur die Emotionen der Zuschauer, sondern auch das Derby ab, danach plätschert es bis zur Pause dahin, einig eine Mischung aus Schuss und scharfem Stanglpass aus spitzem Winkel von Nakamura sorgte noch für etwas Gefahr im Strafraum der Innviertler(43.).

LASK nach der Pause wie ausgewechselt

Nach drei Spielerwechseln agierten die Athletiker nach dem Seitenwechsel trotz numerischer Unterlegenheit wie ausgewechselt und konnten die Rieder auch unter Druck setzen. Der Anschlusstreffer lag bei einem Distanzschuss von Michorl, der hauchdünn am Kreuzeck vorbeistrich (56.) und einer Top-Chance von Schmidt, die Sahin-Radlinger zunichte machte, in der Luft (58.).

Die Rieder wirkten in dieser Phase zu sorglos und konnten auch die sich bietenden Räume im Konter nicht nutzen. Sie bekamen das Match danach aber wieder unter Kontrolle, ließen nur noch in der Nachspielzeit eine Chance von Potzmann (94./drüber) zu und brachten  damit den Sieg über die Zeit.

Damit überholte die SVR auch den Lokalrivalen und steht auf Rang eins der Qualifikationsrunde der Bundesliga. „Ein überragendes Gefühl“, freute sich Julian Wießmeier über den Sieg. „Es ist ärgerlich, aber natürlich überwiegt das Siegergefühl“, meinte er ob seiner beiden verchossenen Elfmeter:  „Wenn wir so Woche für Woche weitermachen, werden wir unsere Punkte sammeln.“

„Alles falsch gemacht, was man falsch machen kann“

„Ein sehr schöner und sehr wichtiger Sieg nach den beiden Niederlagen“, ergänzte Spielmacher Stefan Nutz nach dem erst zweiten Auswärtssieg in dieser Saison. „Der Matchplan ist komplett aufgegangen“, freute sich Trainer Robert Ibertsberger. Möglicher Wermutstropfen: Kapitän Marcel Ziegl überknöchelte in Hälfte zwei und musste ausgewechselt werden. Eine genaue Diagnose steht aber noch aus.

Auf der anderen Seite war LASK-Trainer Andreas Wieland verärgert: „Das Spiel ist schnell zusammen gefasst. In den ersten 45 Minuten haben wir fast alles falsch gemacht, was man falsch machen kann.“ In der zweiten Hälfte sei man dann sehr bemüht gewesen, habe aber in Unterzahl nicht die Mittel zum Erfolg gefunden. Immerhin gab Petar Filipovic bei seinem Comeback nach langer Verletzungspause der Abwehr nach seiner Einwechslung viel Stabilität und Sciherheit.

Von Roland Korntner

 

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