„2030 wollen wir Reqpool an die Börse bringen“

Linzer IT-Strategieberater hat nach rasantem Aufstieg mit rund 100 Mitarbeitern noch viel vor

reqpool.jpg

Kleine Brötchen zu backen war noch nie das Ding von Peter und Florian Schnitzhofer. 2012 gründeten sie in Hagenberg gemeinsam das IT-Beratungsunternehmen Reqpool. Aus dem Zweier-Team sollte aber schnell mehr werden.

„2030 wollen wir das Unternehmen an die Börse bringen“, lautet mittlerweile die Zielsetzung von Peter Schnitzhofer im VOLKSBLATT-Gespräch. Klingt hochtrabend, doch angesichts der bisherigen Entwicklung auch nicht abwegig.

Tesla der IT-Beschaffung

Beim ersten Treffen 2015 umrissen die beiden Brüder ihre Ziele mit dem damals 20 Mitarbeiter zählenden Jungunternehmen so: „Wir sehen uns nicht als klassisches Start-up, das danach strebt, alsbald übernommen zu werden, um mit möglichst viel Gewinn auszusteigen. Wir wollen noch einiges bewegen. Wir wollen mit unserem Tool den Tesla für IT-Beschaffung schaffen“, war für die Schnitzhofers schon damals klar, wohin der Weg führen sollte.

Neue Zentrale in Linz schon zu klein

Sechs Jahre danach trifft man sich in der 2020 neu geschaffenen Firmenzentrale in Linz wieder. Dort wurde erst heuer die Fläche noch einmal verdoppelt – zwecks weiterem personellem Wachstum. Mittlerweile beschäftigt man mit Standorten in Salzburg, Köln, Wien, Berlin, Amsterdam und eben Linz rund 100 Mitarbeiter. Knackte man 2016 die Millionen-Euro-Umsatz-Marke, spricht man aktuell von rund dem Zehnfachen. In der Liste der Kunden lesen sich illustre Namen wie voestalpine, OMV, Andritz oder in Deutschland der VW-Konzern. So soll es weiter gehen: „Wir werden uns in den kommenden drei Jahren noch einmal verdoppeln, 2030 wollen wir als Software-Konzern an die Börse“, kündigt Peter Schnitzhofer an.

Deutschland kommt

Nächster Markstein vor dem Börsengang wird die Expansion in Deutschland sein, wo man schon jetzt große Fortschritte macht. Im Nachbarland erhofft man sich aufgrund des vielfach größeren Marktes deutliche Zugewinne. Dort gäbe es noch Nachholbedarf hinsichtlich Effizienzsteigerung durch Digitalisierung sowohl in der Industrie als auch im Öffentlichen Bereich und der Finanz, umreißt man die Zielgruppe. Unterstützt Reqpool aktuell seine Kunden bei der IT-Beschaffung und der Strategieerstellung für die Digitalisierung, will man sich zum Gesamtanbieter für digitale Transformation entwickeln. Es soll nicht nur die Dienstleistung geboten werden, sondern auch ein eigenes Produktset.

Der Bedarf nach Digitalisierung ist enorm

Den Digitalisierungsprozess sieht Schnitzhofer auch als Chance im Kampf gegen den eklatanten Fachkräftemangel, den er auch im eigenen Unternehmen spürt. „Der Bedarf nach Digitalisierung in der Industrie, vor allem in der oberösterreichischen, ist enorm. Nur durch Digitalisierung schafft man die nötige Effizienzsteigerung, durch die auch der Fachkräftemangel gemildert werden kann, da weniger qualifizierte Mitarbeiter gebraucht werden. Aber da geht es nicht um Jobabbau, sondern viel mehr darum, dass es die benötigten gut ausgebildeten Mitarbeiter gar nicht mehr gibt, auch wegen der demographischen Entwicklung“, sieht Schnitzhofer in der Digitalisierung wichtige Lösungen.

Von Christoph Steiner

Das könnte Sie auch interessieren