30 Jahre Frühförderung in OÖ

Gerade die ersten Lebensjahre sind für die weitere Entwicklung der Kleinen entscheidend. Bereits vor 30 Jahren wurde daher in Oberösterreich mit der Frühförderung von Kindern mit Beeinträchtigungen begonnen. Bis zum Schuleintritt soll ihnen zu Hause im familiären Umfeld der Start ins Leben erleichtert werden.

Die Entwicklungsförderung erfolgt in den Bereichen Motorik, Sprache, Wahrnehmung, Sozialverhalten und Selbstständigkeit. © Lebenshilfe OÖ

Wenn ein Kind mit Beeinträchtigung geboren wird, sind Eltern verunsichert und müssen ihren Traum vom gesunden Nachwuchs loslassen. Oft fühlen sie sich in dieser Situation alleine gelassen.

Um Eltern zu begleiten und Kindern einen guten Start ins Leben zu ermöglichen, bieten das Diakonie Zentrum Spattstraße und die Lebenshilfe Oberösterreich seit mehr als 30 Jahren Frühförderung direkt in den Familien an. 2200 Sprösslinge wurden bisher vom Diakonie Zentrum begleitet. Bei der Lebenshilfe sind heute 15 Frühförderinnen für im Schnitt 160 Kinder mit Beeinträchtigungen pro Jahr im Einsatz.

Auch das OÖ Hilfswerk bietet für Kinder, die eine körperliche oder geistige Behinderung haben, in ihrer Entwicklung beeinträchtigt, verlangsamt oder auffällig sind, eine entsprechende Förderung in der Familie oder bei Bedarf in einer der regionalen Frühförderstellen an. Dabei orientiert sich die Förderung vom Säuglingsalter bis zum Schuleintritt an den vorhandenen Fähigkeiten und Möglichkeiten des jeweiligen Kindes. Ein weiterer Anbieter ist die Miteinander GmbH.

In der vertrauten Umgebung und der Anwesenheit der Eltern sind die Kleinen oft selbstsicherer und eher bereit, sich auch schwierigen Herausforderungen zu stellen, was sich in den Fortschritten positiv niederschlägt. „Besonders bei Kindern mit Verhaltensproblemen hat sich die Kontinuität der Frühförderung und Familienbegleitung bewährt“, betont Christa Opelt-Schmetz von der Lebenshilfe. Eine formlose ärztliche Bestätigung über die Notwendigkeit einer Frühförderung reicht für die Kostenübernahme vom Land Oberösterreich aus, bei Pflegegeldbezug fallen zehn Prozent Selbstbehalt an.

Lilija, heute 13 Jahre alt, wurde mit Down Syndrom geboren und hat fünf Jahre lang von der Frühförderung profitiert. „Für uns Eltern ist damals die Sonne aufgegangen. Endlich war jemand von außerhalb der Familie da, der Lilija so annahm, wie sie war, und der von Anfang an verstand, sie zu fördern“, schildert ihre Mutter Anja. Sie war sehr froh, dass ihre Frühförderin selber Materialen bastelte auf die die Kleine gut ansprach. Das Mädchen interessierte sich sehr für Tiere. Das Stiegensteigen zu erlernen, war aber zum Beispiel eine große Herausforderung für Lilija und ihre Frühförderin.

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