EM als Formtest für die Olympischen Spiele in Paris

Freitag ist Österreicher-Tag bei der Leichtathletik-Europameisterschaft in Rom

Eine Olympiamedaille hat Lukas Weißhaidinger schon, heuer soll eine weitere folgen.
Eine Olympiamedaille hat Lukas Weißhaidinger schon, heuer soll eine weitere folgen. © APA/NEUBAUER

„Sehr interessant“ verspricht der Diskuswurf der Männer bei der Leichtathletik-EM in Rom zu werden. Damit meint Trainer Gregor Högler nicht nur den Umstand, dass das Niveau in dieser Disziplin so hoch ist wie nie zuvor, sondern auch, dass Qualifikation und Wettkampf an einem Tag stattfinden. Für Lukas Weißhaidinger kein Problem. „Mir wird das so oder so gut gelingen, egal wie viele Anläufe es für das Finale brauchen wird“, sagte der Innviertler.

Die erste Quali-Gruppe im Olympiastadion ist am Freitag für 9.35 Uhr angesetzt und in diese wurde Weißhaidinger gelost, wie auch Weltrekordler Mykolas Alekna aus Litauen. „Das beste Szenario ist, dass man in der ersten Gruppe ist und nur einen Versuch braucht“, meinte Weißhaidinger im Vorfeld der Auslosung.

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Für den Ernstfall wurden aber drei Würfe am Vormittag und weitere am Abend geprobt. „Es wird eine Herausforderung, denn ein Wettkampf verlangt dir vom Kopf her viel ab. Da brauchst du schon einen Tag, dich wieder zu sammeln. Mit dem muss man mal klarkommen.“

Bei der EM warten gefühlt gleich zwei Wettkämpfe an einem Tag. Högler sieht die Werfer in der zweiten Gruppe im Nachteil, denn bereits gegen 19 Uhr werde man wieder zum Stadion aufbrechen müssen, wo um 21 Uhr die Top 12 um die Medaillen kämpfen. „Für einen ausgiebigen Nachmittagsschlaf wird es in jedem Fall reichen, selbst wenn du erst um 14 Uhr im Hotel zurück bist“, hätte Weißhaidinger auch einen guten Plan für Gruppe B gehabt.

Weißhaidingers Rom-Erfahrungen sind mit Rang zwei in der Diamond League 2022 gut. Die Vorbereitung war intensiv, mit sechs Bewerben in vier Wochen. Noch am Sonntag warf er sich beim Elite-Meeting in Stockholm auf Rang fünf. „Die Ausgangssituation wäre ohne die vielen Wettkämpfe leichter, aber ich brauche sie.“ Galt es doch, zum einen die neue Technik unter Stressbedingungen zu automatisieren, zum anderen die Chance auf die Finalteilnahme der Diamantenliga zu wahren.

Besser als München

Die Saisonplanung ist auf die Olympischen Spiele in Paris ausgerichtet, die EM soll Erkenntnisse bringen, wie weit der Abstand zur absoluten Spitze mit Weltrekordler Alekna, Olympiasieger Daniel Ståhl aus Schweden sowie dem Slowenen Kristjan Ceh, dem Weltmeister von 2022, ist. In Europa steht Weißhaidinger aktuell im Jahresranking mit seinen 69,04 m von Eisenstadt auf Platz vier. Das Ziel für Italien ist bescheiden, Luki will „besser sein als in München 2022“, als er Neunter wurde.

„Interessant wird werden, wie weit ist die Distanz zwischen den Athleten ist, die Position ist noch nicht entscheidend. Die wird in Paris entscheidend sein. Maximale Weite im Verhältnis zu anderen Athleten ist das Ziel für Rom“, präzisierte Högler.

Bei der neuen Technik wird der Fokus auf mehr Bewegung aus der Hüfte gelegt, zuletzt wurde viel an der Optimierung der Flugkurve gearbeitet. „Die Geschwindigkeit des Diskus ist höher als im Vorjahr, wir haben schon mal alles richtig gemacht.“

Er wisse um seine Qualitäten, welche Leistungen er drauf habe und dass er sich nicht verstecken müsse, sagte Weißhaidinger. „Ich muss auch nicht zaubern. Ich muss einfach das abrufen, was ich kann, dann ist auf alle Fälle sehr vieles möglich.“ Er habe vor, um Medaillen mitzukämpfen. „Körperlich wird es weniger ein Problem sein, aber von der Emotion her, vom Kopf her.“

Am Freitag sind mit Verena Mayr und Isabel Posch im Siebenkampf (vier Disziplinen), sowie jeweils im Vorlauf Lena Millonig über 3.000 m Hindernis, Karin Strametz über 100 m Hürden und Enzo Diessl über 110 m Hürden fünf weitere Österreicher im Einsatz. Der Aufstieg ins Finale bzw. die nächste Runde ist jeweils das Ziel.

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