IV OÖ hat Ideen, wie die Wettbewerbsfähigkeit gesteigert werden kann

Sommerempfang an der JKU in Linz: Weniger Bürokratie, niedrigere Energiekosten und ein Public-first-Prinzip

V. l.: Christian Helmenstein, Markus Beyrer, Stefan Pierer und Joachim Haindl-Grutsch

Wo drückt den Lenkern der oberösterreichischen Industriebetriebe am meisten der Schuh? Nun, 92 Prozent der mehr als hundert CEO und Firmeninhaber sagten auf der Generalversammlung der Industriellenvereinigung Oberösterreich (IV OÖ) „die Personalkosten“. Auf Platz zwei landete die Teilzeitquote.

Dies gab IV-OÖ-Geschäftsführer Joachim Haindl-Grutsch im Vorfeld des Sommerempfangs am 18. Juni vor Journalisten bekannt. Bei den Wünschen an die Bundesregierung wünschten sich 90 Prozent der Industriekapitäne eine Senkung der Steuern und Lohnnebenkosten. Darüber hinaus sei eine MINT-Offensive zur Linderung des Fachkräftemangels im technischen Bereich unbedingt vonnöten.

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In puncto Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber den USA und China skizzierten die Geschäftsführer der Industriefirmen ein düsteres Bild. Null Prozent sahen diese gestiegen, acht Prozent sahen diese gleichbleibend und 92 Prozent meinen, die Wettbewerbsfähigkeit Europas im Vergleich zu China und den USA gesunken.

Das brachte auch IV-OÖ-Präsident Stefan Pierer aufs Tapet. Er sieht auch den Wohlstand gefährdet, denn „Europa reguliert sich zum Stillstand“, „die Rahmenbedingungen haben sich verschärft“ und „die Energiekosten haben sich gewaschen, speziell im Vergleich zu den USA“, wie er sagte.

Die „Brüsseler Blase“ gefährde die Wettbewerbsfähigkeit, von den dort 17.000 Lobbyisten seien rund die Hälfte von NGOs gestellt und dass es das Mercosur-Abkommen mit den südamerikanischen Staaten nicht gebe, kritisierte Pierer ebenfalls.

Inhaltlich unterstützt wurde Pierer von Markus Beyrer, Generaldirektor von Business Europe, sowie Christian Helmenstein, Chefökonom der IV Österreich.

Letzterer nannte ein paar Punkte, wie man die Wettbewerbsfähigkeit steigern könnte: Eine geänderte Geisteshaltung gegenüber Unternehmertum und Forschungsförderung, mehr MINT-Absolventen bei gleichzeitig niedrigerer Drop-out-Rate an den Unis sowie bei der Einführung von neuen Regularien ein Public-first-Prinzip.

Will heißen: Jedes neue Gesetz soll zuerst für beispielsweise zwei Jahre im öffentlichen Bereich angewendet werden, ehe sie für Unternehmen gilt.

Von Oliver Koch

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