Auch die Kunstuni zieht es wieder zur Sommerfrische an den Traunsee

Privatisierung von Seegrund als Thema: „brogrund“ von Anna Weberberger © Anna Weberberger

Vom Stadtzentrum bis zum Toscana Halbinsel gibt es im Sommer Objekte von Studenten der Linzer Kunstuni in Gmunden zu entdecken. Im Zentrum wird ein leerstehendes Gebäude bespielt. Parallel zum Skulpturenpark wird in Kooperation mit den Salzkammergut Festwochen zum vierten Mal das BestOFF eröffnet, bei dem Arbeiten – diesmal eben auch unter freiem Himmel – gezeigt werden. Besonders spannend sind jene, die sich direkt auf den See und seine Umgebung beziehen.

Begehrlichkeiten am See

Ein Dutzend Baugespannstangen pflanzt sich als Installation „Bauraum“ von Irina Müller vor dem Besucher der Toscana Halbinsel auf und erinnert damit an die Pläne, diese grüne Lunge Gmundens zu verpachten, was Bautätigkeit zur Folge gehabt hätte – und wie man sich erfolgreich dagegen gewehrt hat. Die Zwölf haben aber quasi auch gesamtösterreichische Bedeutung, steht doch jede für je einen Hektar Bodenversiegelung pro Tag in der Republik.

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Metallene „Klopfstangen“ mit darauf aufgehängten Handtüchern erinnern an die private Vereinnahmung des Seeufers. „brogrund“ nennt Anna Weberberger ihre Arbeit im Skulpturenpark, das Handtuch stehe für das Besetzen von Raum, so die Künstlerin. Andere Künstler beziehen sich in ihren Arbeiten auf Themen wie Digitalisierung (Robert Tilbury) oder Angst und Terror (Olga Shcheblykina).

16 Werke junger Künstlerinnen und Künstler wurden für das BestOFF aus insgesamt 50 Einreichungen ausgewählt. Die Künstlerinnen und Künstler selbst beleben die Stadt, sie werden während der Laufzeit (bis 14. Juli) für weiterführende Gespräche in den Ausstellungen anzutreffen sein.

Vom Garten bis zum Floss

Das ist aber noch lange nicht alles, was es von der Kunstuni am Traunsee aktuell zu erleben gibt: Im früheren Kloster der Karmelitinnen in Gmunden etwa kann jeden ersten Samstag im Monat (12 bis 18 Uhr) das Kunstprojekt „Avant/Garden“ besucht werden, das dazu beiträgt, den Garten zu einem Ort des Dialogs und Austausches zu verwandeln, wo auch künstlerische Positionen zu sehen sind. Und das Kloster beherbergt bis 14. Juli (Di bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr) die Ausstellung „How it was as it is“ des Departments raum&designstrategien der Kunstuni Linz. Bespielt wird im Sommer freilich auch die schwimmenden Plattformen namens Plateau Blo, das Kulturhauptstadtjahr-Projekt der Kunstuni Linz, mit verschiedenen Veranstaltungsformaten. Im Rahmen der Kulturhauptstadt haben Studenten auch Straßenbahnhaltestellen der Traunseetram gestaltet.

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