Mit Diagnose Krebs verreisen, wenn es der Krankheitsverlauf zulässt

Allerdings benötigt der Patient eine gute Planung und die Absprache mit dem behandelnden Arzt

Wenn es der Krankheitsverlauf zulässt, spricht auch für Krebspatienten nichts gegen eine Reise ans Meer. © Gorka Vega Barbero/Wirestock - stock.adobe.com

Auch Krebspatienten können auf Reisen gehen – allerdings braucht es mehr Planung. Denn je nach Krankheitsphase müssen unterschiedliche Vorbereitungen getroffen werden. In jedem Fall braucht es eine vorherige Absprache mit dem Behandlungsteam.

„Reisen mit einer Krebserkrankung ist kein Widerspruch. Wie und wohin man reisen kann, ist allerdings stark von der Krankheitsphase und vom allgemeinen Zustand abhängig. Dazu braucht es zuallererst einmal eine kritische Selbsteinschätzung der Patienten“, sagt Primar Priv.-Doz. Holger Rumpold, Leiter der Abteilungen Interne I für Hämatologie mit Stammzelltransplantation, Hämostaseologie und Medizinische Onkologie am Ordensklinikum Linz.

Lesen Sie auch

Grundsätzlich gilt: Alle Reisevorhaben und -wünsche sollen mit den behandelnden Medizinern abgeklärt werden. Im Rahmen eines Gesprächs werden Themen geklärt wie Art und Dauer der Reise, dafür notwendige und sinnvolle Impfungen, die Frage nach der Fahrtüchtigkeit oder die Planung beziehungsweise Umplanung von Behandlungsterminen.

Nötiger Medikamentenvorrat gehört gecheckt

Auch der notwendige Vorrat an Medikamenten gehört gut geplant. Müssen Krebspatienten eine bestimmte Menge an Opiaten oder Suchtgiften mit sich führen, brauchen sie eine entsprechende ärztliche Bestätigung. International gültige Formblätter, die die behandelnden Ärzte vorab ausfüllen, garantieren, dass beim Reisen keine Schwierigkeiten auftreten.

Vor allem für Flugreisen gilt: „Patienten, die Stents oder Implantate tragen, sollten ihren Ausweis mit der Patienten-ID dabei haben“, betont Rumpold. Auch auf die Notwendigkeit, Versicherungen zu prüfen oder etwa eine Rückholversicherung abzuschließen, weist der Onkologe hin.

Aus medizinischer Sicht ist ein Urlaub mit einer Krebserkrankung grundsätzlich positiv zu bewerten: „Es ist wichtig, dass man so gut es geht, eine Auszeit ermöglicht. Das verbessert auf alle Fälle die Gesamt- und die psychische Situation der Patienten“, weiß Rumpold

Checkliste für Krebspatienten

Vor der Reise:

  • Wie ist der Versicherungsschutz im Ausland?
  • Sind alle Medikamente im Reiseland erhältlich?
  • Bin ich flugtauglich? (MEDA-Formblatt durch den Arzt ausfüllen lassen)
  • Brauche ich Unterstützung seitens der Fluggesellschaft?
  • Muss ich Impfungen auffrischen oder brauche ich zusätzliche Impfungen?

Bei der Reise:

  • Medikamente ins Handgepäck packen
  • Medikamente für die ersten Tage nach dem Urlaub einpacken
  • Sonstiges medizinisches Material ins Handgepäck packen
  • Versicherungskarte nicht vergessen (inklusive Europäischer Krankenversicherungskarte oder Anspruchsbescheinigung)
  • Dokument über Diagnose und Therapie und Kontaktdaten der Ärzte mitführen
  • Bescheinigungen für Ports, Stomas oder Implantate mitführen

Das könnte Sie auch interessieren