Windparks sind im Aufwind: Wichtiger Beitrag für Klimaneutralität

Projekte in Schenkenfelden und Rainbach genehmigt — Nur Grünbach dagegen

Das Potenzial von nachhaltiger Energie durch Windräder ist in Oberösterreich noch vergleichsweise hoch. Trotzdem kämpfen neue Windparks mit Gegenwind.
Das Potenzial von nachhaltiger Energie durch Windräder ist in Oberösterreich noch vergleichsweise hoch. Trotzdem kämpfen neue Windparks mit Gegenwind. © Massimo Cavallo — stock.adobe.com

Oberösterreich setzt sich zum Ziel, spätestens im Jahr 2040 klimaneutral zu sein. Dazu soll auch der Ausbau von Windkraft beitragen. Im Mühlviertel sind gleich mehrere neue Windparks geplant. Doch nicht überall ist man sich über die grünen Kraftwerke einig.

Während man in Rainbach kürzlich für die Errichtung von drei Windrädern stimmte, votierte der Gemeinderat in Grünbach gegen das Projekt. Neue Windräder soll es hingegen auch in Schenkenfelden geben, aber auch hier polarisieren die „Riesenpropeller“.

Lesen Sie auch

Bevölkerung stimmt für neue Windräder

Für Rainbach und Grünbach waren am Schiffberg ursprünglich sieben Windräder vorgesehen, wobei drei in Rainbach und vier in Grünbach aufgestellt hätten werden sollen. Nachdem es im Vorfeld viele kritische Stimmen gab, befragte man in Rainbach am 2. Juni kurzerhand die Bevölkerung. Dabei sprachen sich 56 Prozent für den Windpark aus.

Der Gemeinderat hatte bereits im Vorfeld angekündigt sich an das Ergebnis zu halten. „Wir leben in Grenznähe zu Tschechien und haben auch Sichtkontakt zu den Kühltürmen von Temelín. Wie wir wissen, ist das nicht wirklich eine Zukunftslösung. Somit ist eigentlich klar, dass man in erneuerbare Energie gehen muss“, zeigte sich Bürgermeister Günter Lorenz (ÖVP) erfreut über das Ergebnis. Ebenso beim zuständigen Energieversorger: Die Bevölkerung einzubinden und transparent über den Windpark zu informieren sei der richtige Weg gewesen.

Anders ging man in der Nachbargemeinde Grünbach vor. Dort entschied sich der Gemeinderat mit 14 zu 5 Stimmen gegen das geplante Projekt. Mehr noch: Der Bau von Windrädern wurde für die kommenden zehn Jahre ausgeschlossen.

Beim Energiebetreiber Verbund zeige man sich mit gemischten Gefühlen. Zum einen begrüße man den positiven Ausgang in Rainbach, gleichzeitig bedaure man die Entscheidung des Grünbacher Gemeinderates. Das Projekt werde nun in kleinerer Form, mit nur drei statt ursprünglich sieben Windrädern weiterverfolgt.

Windpark 2 wird geprüft

Auch in Schenkenfelden, wo seit Jahren bereits zwei Windräder stehen sind acht neue Windräder geplant. Sie sollen Strom für rund 32.000 Haushalte liefern. Als Bonus für die Menschen in der Gemeinde sind attraktive Grünstrom-Tarife vorgesehen. Die Agrargemeinschaften Schenkenfelden und Miesenwald haben bereits ihre Zustimmung gegeben. Aktuell läuft das Genehmigungsverfahren, das unter anderem die Umweltverträglichkeit prüft.

Aber auch in Schenkenfelden gibt es Projektgegner. Allen voran Umweltanwalt Martin Donat. Er warnt vor einem „massiv negativen Einfluss auf die Tiervielfalt“. Das Projekt werde zu sehr vom Geld bestimmt, als von Argumenten, kritisiert er.

Der Windkraftausbau bleibt also ein hart umkämpftes Gebiet. Man wird sehen woher am Ende der Wind weht.

Das könnte Sie auch interessieren