XXXLutz-Macher: „Möbel kaufen ist und bleibt emotionales Erlebnis“

Unternehmenssprecher Thomas Saliger erneuert im Interview sein Bekenntnis zum stationären Handel und spricht über den neuen Standort in Linz, seine Fußball-Affinität, Lieferkettenprobleme oder die etwaige Konkurrenz aus China

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Für Thomas Saliger bleibt der Möbelkauf ein emotionales Thema, das den stationären Handel braucht. © XXXLutz

Thomas Saliger, seit 1995 im Unternehmen und seit langem Sprecher von XXX Lutz, bekräftigt im Interview mit dem VOLKSBLATT sein Bekenntnis zum Stationären Handel. Zudem spricht er über den neuen Standort in Linz, seine Fußball-Affinität, Lieferkettenprobleme oder die etwaige Konkurrenz aus China.

Wie ist der neue Standort in Linz angelaufen?

Wir haben die sensationellste Eröffnung der Firmengeschichte hinter uns. Dieser Standort ist für die Konsumenten etwas ganz Besonderes. Nicht nur die Optik, auch die Lage überzeugen.

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Was zeichnet diesen Standort aus?

Zum einen die Lage, dazu die extrem spannende und interessante Außenoptik und natürliche wie immer die Menschen, die in so einem Gebäude arbeiten. Zudem finden die Konsumenten die volle XXXL Auswahl im modernsten Einrichtungshaus Europas, das nach den Erkenntnissen aller Möbelhäuser in ganz Europa konzipiert wurde. Nicht vergessen ein ganz besonderes Highlight, das XXXL Panorama Restaurant.

Wo lagen die Herausforderungen bei der Umsetzung?

Die Herausforderungen lagen darin gemeinsam mit dem Land Oberösterreich und der Stadt Linz dieses Projekt gemeinsam umzusetzen. Dazu bedarf es viel guten Willens und natürlich eine entsprechende Investitionsbereitschaft unsererseits.

Sie haben den Standort als Bekenntnis zum Stationären Handel bezeichnet: Warum ist dieser für XXXLutz wichtig?

Möbel kaufen ist ein emotionales Erlebnis, das viel mit Sinnen zu tun hat. Man möchte Möbel fühlen, spüren und auch ausprobieren, da es sich vor allem bei größeren Einrichtungen um maßgebliche Investitionen für ein schönes langes Leben zuhause handelt.

Wird das auch so bleiben?

Ja, Möbelhandel wird niemals von rein digitalen Möbelanbietern beherrscht werden, solange es starke, innovative stationäre Händler gibt.

Ist die bisherige Resonanz (falls gut, wovon ich jetzt einfach mal ausgehe) auch als Lebenszeichen des Stationären Handels zu bewerten?

Ein eindeutiges und klares Ja.

Stichwort Standort: Auf dem Lager ist ja ein Fußball-Stadion errichtet – wie Fußball-affin sind sie selbst?

Ich habe selbst lange mit viel Enthusiasmus (beschränktes Talent) in Salzburger Unterklassen gespielt. Dementsprechend bin ich natürliche extrem Fußball-affin.

Waren sie schon einmal selbst bei einem Spiel von Blau-Weiß Linz?

Leider noch nicht, aber der Bürgermeister Klaus Luger hat mir versprochen, mich einmal mitzunehmen.

Es gibt natürlich an diesem Standort viele Synergien, eventuell aber auch zeitliche Überschneidungen von Öffnungszeiten (Samstag bis 18 Uhr offen) mit Fußball-Spielen (Anpfiff am Samstag um 17 Uhr): ein Problem? Ode einfach eine Tatsache, mit der man umgehen muss?

Alles ist lösbar. Die Polizei hat das gut im Griff.

Zurück zum Wirtschaftlichen: Wie läuft generell die Entwicklung der XXXLutz-Gruppe in wirtschaftlich nicht so einfachen Zeiten?

Wir sind entgegen dem allgemeinen Trend wieder gut unterwegs. Dabei hilft uns unsere eigene Innovationskraft, das mutige Investieren und natürlich auch das Schwächeln unserer Konkurrenz, die gerade in Oberösterreich viele Möbelhäuser schließen musste.

Viele Branchen haben mit Billigkonkurrenz aus China zu kämpfen – ist das auch im Möbelhandel ein Thema?

Nein, wir geben am Markt die Preise vor. Vor allem, wenn es um das Thema Preis/Leistung geht. Keiner will bei einem Möbel die „Katze im Sack“ kaufen, sondern muss sich auf die Qualität des Produktes 100 Prozent verlassen können.

Lieferkettenprobleme sind noch ein vorhanden oder schon endgültig abgehakt?

Die Probleme sind endgültig abgehackt, wobei die Situation niemals im Detail voraussehbar ist, vor allem wenn Schifffahrtwege unterbrochen werden.

Die Internationalisierung schreitet voran – Belgien ist ja unlängst auf die Lutz-Landkarte gekommen? Sind weitere Expansionsschritte geplant? Wann stoßen Spanien und Portugal dazu?

In Belgien hat sich eine Kooperation mit der Familie Bekaert ergeben, die wir gerne eingegangen sind. Spanien und Portugal sind bereits dabei. Hier haben wir mit Conforama Iberia einen Deal.

Die XXXLutz Gruppe wird weiterhin expandieren, wobei wir den Fokus immer auf die Länder legen, wo wir schon im Markt vertreten sind. Dort wollen wir sukzessive mit unseren Vertriebsschienen flächendeckend stationär vertreten sein.

Gibt es einen besonderen Grund, warum Italien als einziges Nachbarland noch keinen einzigen „roten Stuhl“ aufweisen kann?

Nein. Hier hat sich der Markteintritt einfach nicht ergeben und unser Fokus liegt, wie oben beschrieben, auf bestehenden Märkten.

Weitere mittelfristige Pläne, Ziele mit XXXLutz?.

Wir wollen die Synergie zwischen online und stationärem Auftritt nutzen und den Kunden die Möglichkeit geben, zuhause nach Möbeln zu schmökern und auch zu kaufen.

Interview: Roland Korntner

Über XXX Lutz

XXXLutz (gegründet 1945 in Haag/Hausruck) ist der größte Möbelhändler Österreichs (mit Sitz in Wels) und weltweit einer der drei größten seiner Branche: Über 370 Einrichtungshäuser gehören mittlerweile zur XXXLutz Gruppe. Sie verteilen sich nunmehr auf 14 europäische Länder – mit 47 XXXLutz Filialen allein in Österreich. Die XXXLutz Gruppe beschäftigt mittlerweile 27.100 Mitarbeiter und verzeichnete 2022 einen Umsatz von 6 Milliarden Euro.

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