1928 wurde die Künstlergilde Salzkammergut gegründet, die sich 2008 in Kunstforum Salzkammergut mit Sitz in Gmunden umbenannte. Dem gemeinnützigen Verein steht für große Ausstellungen vier bis fünf Mal im Jahr die Galerie im Kammerhofmuseum und für kleinere ein circa 70 Quadratmeter großer Raum, DIE GALERIE, am Rinnholzplatz 8 zur Verfügung. Drei Monate im Jahr bespielt die Lebenshilfe mit ihren Art brut-Bildern aus der Kunstwerkstatt in Gmunden die beiden Galerien.
Michael Wittig, Sprecher des Vereins, ist seit 25 Jahren Fotokünstler. „Meine Spezialgebiete sind Porträtfotografie analog in schwarz-weiß, Streetfotografie, die bestimmte Themen fokussiert, wie Menschen gehen, angezogen sind.
Lesen Sie auch
Auch Resilienz, die Fähigkeit, mit Problemen umzugehen, war schon Thema einer meiner Ausstellungen“, erzählt Wittig. Der Ausstellungsschwerpunkt liegt auf der bildenden Kunst, Konzerte und Lesungen bieten immer wieder den Rahmen für Vernissagen.
„Salz in der Wunde“ wählen fünf Künstlerinnen und zwei Künstler unter dreißig Jahren als Titel für ihre von der Kulturhauptstadt 2024 geförderte Ausstellung von 4. bis 13. Juli in DIE GALERIE.
„Der Titel steht für vieles, das schmerzt oder stört und verarbeitet werden soll. Jeder von uns hat zu diesem Thema einen anderen künstlerischen Zugang über Malerei, Grafik oder Skulptur. Wir jungen Leute wollen medial, gesellschaftlich und politisch zu Wort kommen“, sagt Künstlerin Mary Mayrhofer.
Das Bild mit dem Titel „Female Rage“ (zu Deutsch weibliche Wut) von Lisa Spielvogel zeigt eine Frau mit schmerzverzerrtem Gesicht, die sich selbst eine Wunde zugefügt hat. Man könnte damit Wut auf das Frausein und die Sexualisierung des weiblichen Körpers assoziieren. „Rot“ in der Farbenlehre ist sowohl die Farbe der Liebe als auch des Hasses.
„Be part of art“!
Zu einem wachsenden Kunstwerk werden von 18. bis 30. Juli „Salzkammergutler“ und Touristen in der Ausstellung „LIVE portraits § vessels“ in DIE GALERIE (Liveaktionen von Di bis Sa von 16 bis 18 Uhr). Die Malerin Andrea Penz beschäftigte sich intensiv mit Körperstudien an der Kunstuni Linz, Helene Huemer absolvierte internationale Studien, ihr Schwerpunkt liegt im Bereich Keramik, Lithografie und Papierinstallationen.
Live in Gmunden hält Penz markante Mimik oder Gestik der Besucher fest, während Huemer Gesichter in weiche Tongefäße (Vessels) abdrückt und sie so verewigt. Porträts und mit Bad Ischler (!) Salz bestreute und gebrannte Vessels können käuflich erworben werden.
Von Gerlinde Rohrhofer