Nächste Großpleite im Immobiliensektor

Der strauchelnde Sektor kommt nicht zur Ruhe © APA/THEMENBILD/HARALD SCHNEIDER

Die Welle an Pleiten am österreichischen Immobilienmarkt reißt nicht ab. Neben dem insolventen Signa-Firmenkonglomerat und der angeschlagenen Immobiliengruppe VMF/VKM befindet sich nun die Wiener Firma BBB Immo GmbH in Konkurs, wie die „Presse“ am Mittwoch berichtete. Die genaue Höhe der Passiva ist nicht bekannt, laut der Zeitung sitzt das Unternehmen aber auf einem Schuldenberg von etwa 100 Mio. Euro. Auch die Finanz dürfte offene Forderungen haben.

Zur Höhe der Verbindlichkeiten nannten Gläubigerschützer gegenüber der APA vorerst keine konkreten Zahlen, schätzten diese aber in etwa in der von der „Presse“ genannten Dimension ein. Sollte das zutreffen, wäre es eine der größten Immobilienpleiten der vergangenen Jahre.

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Vom Konkurs dürfte auch die Finanz betroffen sein. Unklar ist allerdings, wie hoch die Forderungen sind. Die Finanzprokuratur war dazu auf APA-Anfrage zunächst nicht erreichbar.

Angemeldet wurde der Konkurs bereits Ende Mai auf Antrag eines Finanzunternehmens. Ein entsprechender Rekurs von BBB wurde seitens des Wiener Handelsgerichts jüngst abgelehnt, womit der Konkurs bestätigt wurde. Auf der Gläubigerliste stehen dem Zeitungsbericht zufolge neben der Finanz auch kleinere Banken aus der Raiffeisen-Gruppe, etwa die Raiffeisen Mittleres Mostviertel, die Raiffeisenlandesbank Kärnten sowie Raiffeisenbank Region Rohrbach.

BBB ist nicht die erste Pleite am Wiener Immobilienmarkt, bei der Raiffeisen-Banken aus anderen Bundesländern involviert sind. Schon bei VMF hatte sich eine kleine, regionale Raiffeisenbank aus Salzburg, die Raiffeisenbank Flachgau Mitte, weit außerhalb ihres Marktes bewegt und ist dabei mutmaßlich um Millionen geschädigt worden. Sie musste vom Salzburger Raiffeisenverband gerettet werden. Im Fall VMF ermittelt auch die WKStA.

Die BBB Immo GmbH ist eine Tochter der BBB Holding GmbH, die nicht insolvent ist. Laut Firmenbuch („Wirtschafts-Compass“) steht die BBB Holding im Eigentum der Schweizer Finanzgesellschaft Nara International Holding AG. Nach Angaben auf der Firmenwebseite verfolgt die hauptsächlich in Wien tätige Gruppe „eine Wertschöpfungsstrategie durch den Handel und die Entwicklung von Altbau-Zinshäusern und Wohnungseigentumspaketen“.

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