Appell für weniger Vorschriften und aktive Industriepolitik

Landeshauptmann Thomas Stelzer bei Hertwich Engineering in Weng im Innviertel

Landeshauptmann Thomas Stelzer (l.) und Hertwich-Geschäftsführer Gerold Keune © OÖVP

Landeshauptmann Thomas Stelzer stattete am Dienstag Hertwich Engineering in Weng im Innviertel einen Besuch ab und erneuerte dabei seine Forderungen.

„Innovationen sind ein Fundament unserer Erfolgsgeschichte. Gleichzeitig setzen andere Teile dieser Welt gezielt auf direkte Förderungen in der Produktion. Das darf nicht zu einem Ungleichgewicht und damit zu einem Wohlstandsverlust in Europa führen. Um konkurrenzfähig bleiben zu können, muss auch in Europa die Produktion stärker unterstützt werden können“, betonte Stelzer mit Blickrichtung EU.

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Hertwich Engineering ist Technologieführer von Alu-Recyclingöfen und vollautomatischen Wärmebehandlungsanlagen und klimafreundlichen Beheizungen. Gegenüber der traditionellen Aluminiumherstellung reduzieren Hertwich-Recyclinganlagen den Treibhausgasausstoß um bis zu 99 Prozent.

„Damit steht Hertwich stellvertretend für Oberösterreichs Betriebe, die durch Innovationen die Wettbewerbsfähigkeit unseres Standorts sichern. Wenn Europa vorne bleiben will, müssen wir auch technologisch an der Spitze bleiben. Fortschritt und Innovation sind damit ein wichtiger Schlüssel, um unsere Industrie in Europa zu sichern“, erklärte Stelzer.

Hertwich habe mit Alu-Recycling, Kreislaufwirtschaft und Ressourceneinsparung auf die richtigen Schwerpunkte und eine wichtige Zukunftsbranche gesetzt. So wird Aluminium auch in der Automobilbranche und bei Oberösterreichs Autozulieferbetrieben immer wichtiger, um der Gewichtszunahme durch Batterien entgegenzuwirken.

Appell für weniger Vorschriften

Ein Blick auf die Patent-Statistik zeigt , dass Oberösterreich bei Innovationen auf einem guten Weg ist. Mit 506 Patenten wurden 2023 die meisten Patente aller Bundesländer in Oberösterreich angemeldet.

„Als Land Oberösterreich unterstützen wir die Forschungstätigkeiten unserer Unternehmen so gut es uns möglich ist, um unseren Standort zu unterstützen. Eine aktive Standortpolitik muss auch in das Zentrum der Politik der neuen EU-Kommission und der neuen Bundesregierung. Unsere Unternehmen brauchen Technologieoffenheit, weniger Vorschriften und Verbote“, formulierte Stelzer seine Erwartungen.

„Aktive Industriepolitik“

Das ist ganz im Sinne von Gerold Keune. Österreich mache viel richtig, so der  Geschäftsführer von Hertwich Engineering. Es gebe hervorragende Absolventen aus den Höheren Technischen Lehranstalten (HTL). Er verwies ferner auf Instrumente wie die abgabenfreien Zulagen Coronaprämie und Teuerungsprämie sowie die steuerfreie Gewinnbeteiligung für Mitarbeiter.

Trotzdem ortet auch er Handlungsbedarf: „Unsere langjährigen Kunden in Österreich und Europa leiden zurzeit unter im weltweiten Vergleich zu hohen Energiekosten. Um zu vermeiden, dass noch mehr Produktion nach Asien oder sogar in das Hochsubventionsland USA abwandert und wir unsere innovativsten Kunden verlieren, bedarf es hier einer aktiven Industriepolitik für die Erhaltung hochwertiger Arbeitsplätze“, so Keune.

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