Paris 2024: Essen und Trinken, wie die Athleten in Frankreich

Von „unbedingt ausprobieren“ bis „lieber nicht“ reichen die Vorstellungen der ÖOC-Sportler

Frankreich hat kulinarisch extrem Vieles zu bieten, aber nicht alles schmeckt jedem
Frankreich hat kulinarisch extrem Vieles zu bieten, aber nicht alles schmeckt jedem © Paris Tourist Information

Croissants, Macarons, Crepes und Pain au chocolat: Österreichs Olympioniken freuen sich vor allem auf die Süßspeisen in Frankreich. Manche sind aber auch einer deftigen Zwiebelsuppe oder der Delikatesse Escargots nicht abgeneigt. Champagner darf ruhig auch fließen, aber erst nach dem Wettkampf.

Das Baguette oder das Croissant nach dem Aufstehen werden sich viele ÖOC-Sportler nicht nehmen lassen. „So ein Croissant in der Früh ist natürlich immer gut“, sagte Trampolinspringer Benny Wizani. „Die Bäckereien sind ein Highlight“, stimmte Segler David Hussl zu. „Backen können sie richtig gut“, meinte auch seine Kollegin Alina Kornelli.

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„Ich bin das erste Mal in Paris. Ich werde jeden Tag Croissants essen“, will es Badmintonspieler Collins Filimon voll auskosten. Und Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger ist auf der Suche nach einem Pain au chocolat. „Die essen wir immer auf Teneriffa. Wir haben ausgemacht, dass wir in Paris ein echtes essen. Das will ich am Tag nach dem Finale tun.“

Auch ohne Olympia in den Genuss süßer Leckereien wie Tartes kommt Judoka Samuel Gaßner: „Die Mutter meiner französischen Freundin ist Konditorin in Paris, da gibt es oft Nachspeisen.“ Die Macarons der Geschmacksrichtungen „Schoko und Erdbeere“ haben es Turnerin Charlize Mörz besonders angetan.

Viel zu teuer

Judokämpferin Lubjana Piovesana hofft auf ein Gratis-Angebot im olympischen Dorf. „Ich liebe sie. Ich habe sie mal auf den Champs-Elysees gekauft, die waren so teuer.“ Speerwerferin Victoria Hudson kann damit nichts anfangen. „Nur süß und irgendwie komisch“, dafür steht sie auf Nutella-Crepes. Springreiterin Katharina Rhomberg bezeichnete die ultradünnen Küchlein sogar als ihre „französische Lieblingsspeise.“ Die Synchronschwimmerinnen Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri wissen genau, was sie wollen: „Nur die Süßigkeiten.“ Diese braucht Kletterin Jessica Pilz eher nicht: „Mir sind die Nussschnecken in Österreich lieber.“

Ein Kulinarik-Experte ist Schütze Martin Strempfl, der als gelernter Koch auch schon Küchenchef war: „Bei dem, was wir in der Berufsschule lernen, kommt ja ganz viel aus der klassischen französischen Küche. Auch die französische Sprache hat einen großen Stellenwert in der Küche, Begriffe wie Jus, Demi Glace oder Mise en Place. Es ist es für mich etwas ganz Besonderes, auch in dieses Ambiente einzutauchen“, erzählte der Koch.

Als „relativ frankophil“ bezeichnet Ruderin Louisa Altenhuber ihre Familie. „Meine Großmutter ist im Saarland aufgewachsen, sie kocht dementsprechend viel französisch, Ratatouille und so weiter. Als Leichtgewichts-Ruderin muss ich eine gewisse Diät einhalten. Ich glaube, das Mousse au Chocolat hole ich mir danach.“

Ganz genaue Vorstellungen hat Sprinter Markus Fuchs: „Ich bin kulinarisch sehr offen. Zwiebelsuppe mag ich gern, aber eher nach dem Wettkampf. Aber ich visualisiere schon seit ein paar Jahren einen schönen Cafe oder eine heiße Schokolade mit einem Croissant.“ Taekwondo-Kämpferin Marlene Jahl hat sich durch die Klassiker inklusive Schnecken schon durch probiert und kam zum Schluss: „Zwiebelsuppe schmeckt mir extrem. Und Brot und Camembert.“

Oh Schreck, ein Schneck

In die Liste der Schnecken-Verweigerer reihen sich neben Piovesana und Gaßner auch Segler Benjamin Bildstein, Triathlet Alois Knabl, Golferin Emma Spitz, Schwimmer Bernhard Reitshammer und Ruderin Lara Tiefenthaler ein. Dem Kanuten Felix Oschmautz schmecken sie wie Käse „sehr gut“, kosten würden die Ecargots gerne Hudson und Schwimmer Simon Bucher. Dessen Kollege Valentin Bayer fand beim Schneckenverzehr: „Das hat nur nach dieser Marinade geschmeckt. Das muss ich nicht jeden Tag haben.“

Judoka Katharina Tanzer freut sich auf den Couscous in der französischen Küche. Diesen Touch mag auch Bogenschützin Elisabeth Straka: „Es ist ein bisschen mit afrikanischer Küche vereint, darauf freue ich mich.“ Kanutin Corinna Kuhnle bezeichnet sich als großen „Quiche-Fan“. Als nicht heikel sieht sich Triathletin Lisa Perterer: „Ich bin ein Allesesser.“ Straßenradfahrerin Christina Schweinberger gibt sich „offen, etwas zu probieren.“

Enttäuscht in Frankreich wurde bisher Bahnradfahrer Maximilian Schmidbauer: „Jedes Mal, wenn wir Rennen in Frankreich gehabt haben, haben wir einen Nudelbrei gegessen.“ Auch Freiwasserschwimmer Jan Hercog machte keine guten Erfahrungen: „Fisch vertrage ich nicht so gut“, stellte er fest. „Was ich von der französischen Küche gehört habe, ist sie nicht die beste. Vor allem, wenn du Vegetarier bist“, sorgte sich Mountainbikerin Mona Mitterwallner.

Eine besondere Vorliebe hat Schwimm-Ass Felix Auböck: „Baguette und Senf ist gut, solange es keine Frösche oder Schnecken sind.“ Für Tischtennisspieler Daniel Habesohn darf es „Baguette mit gesalzener Butter“ sein. Zum Glück haben ein paar Athleten auch ans Trinken gedacht. „Champagner würde ich nehmen. Aber erst nach dem Rennen“, kündigte Triathletin Julia Hauser an. Der Schaumwein darf es auch für Piovesana sein. Wizani indes bevorzugt „gern mal ein Glas Rotwein“.

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