Rege Kommunikation beim Gehörlosentreffen in Bad Ischl

Neues Café in Linz zeigt das Potenzial für Menschen mit einer Beeinträchtigung auf dem Arbeitsmarkt auf

Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer und Primar Johannes Fellinger zu Besuch im Café Gutmut in der Bischofstraße in Linz © Land OÖ/Andreas Krenn

Das diesjährige von den Barmherzigen Brüdern Linz organisierte Gehörlosen-Treffen von Menschen mit mehrfachen Beeinträchtigungen war ein besonderes Fest der Gemeinschaft und des Austausches. Vom 16. bis 18. Juli 2024 kamen in Bad Ischl mehr als 200 Teilnehmer aus Deutschland und Österreich zusammen. Die drei Tage zeigten eindrucksvoll die zentrale Bedeutung der Kommunikation als Basis von gesellschaftlicher Teilhabe.

„Oberösterreich unterstreicht als Austragungsort und Veranstalter des internationalen Gehörlosen-Treffens einmal mehr seine Vorreiterrolle im Bereich der Inklusion und Chancengleichheit. Initiativen wie jene von Primar Johannes Fellinger sind es, die wesentlich dazu beitragen, dafür danke ich dem gesamten Team. Die Fähigkeit zu kommunizieren ist der Schlüssel zur Teilhabe an unserem Zusammenleben und für die persönliche Entwicklung“, unterstreicht Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer.

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Vielfältiges Programm fördert Gemeinschaft

Über drei Tage hinweg wurde den Teilnehmern ein abwechslungsreiches Programm geboten, das inspirierendes, gemeinschaftsstärkendes „Singen“ in Gebärdensprache oder Rollenspiele sowie gesellige Aktivitäten umfasste.

Besonderen Anklang fanden die Kleingruppenarbeiten. Dort konnten die Teilnehmer offen über ihre Erfahrungen sprechen und sich beim Lösen gemeinsamer Aufgaben näher kennenlernen. Eine entspannende Schifffahrt auf dem Wolfgangsee sowie abendliche Zusammenkünfte stärkten das Gemeinschaftsgefühl und ermöglichten es, neue Freundschaften zu schließen.

Inklusion lebt von Kommunikation

Trotz regionaler Unterschiede in der Gebärdensprache fanden Menschen aus Österreich und Deutschland eine gemeinsame Basis. Dies verdeutlichte eindrucksvoll, wie wichtig der Kontakt zu anderen Menschen ist, die die gleiche Kommunikationsform nutzen.

„Wo ich mich ausdrücken kann und verstanden werde, ist der Ort, wo Inklusion lebt“, betonte Primar Fellinger, der die Gehörlosenambulanz der Barmherzigen Brüder ins Leben gerufen hat.

„Meine Arbeit mit gehörlosen Menschen mit besonderen Beeinträchtigungen hat mich als Arzt wirksamer gemacht. Und ich habe gelernt, wie wichtig die visuelle Kommunikation und der soziale Austausch für die Inklusion im Speziellen, aber auch für die Gesellschaft im Allgemeinen sind“, blickt Fellinger auf die letzten Jahrzehnte zurück.

Die Veranstaltung hat gezeigt, dass der Mensch auf Gemeinschaft hin programmiert ist, trotz aller modernen Elektronik. Wenn die richtigen Menschen zusammenkommen, hat dies eine heilsame Wirkung – ganz nach dem Motto von Paracelsus: „Der Mensch ist des Menschen Arznei.“

Land Oberösterreich fördert Inklusion und Chancengleichheit

„Ein besonderer Dank gilt der Lebenswelt Schenkenfelden, die federführend in der Organisation und als Hauptträger dieses Treffens fungierte. Veranstaltungen wie diese bestärken das Land Oberösterreich darin, Initiativen und Einrichtungen in ihrer gesellschaftlich wertvollen Arbeit zu unterstützen“, so Hattmannsdorfer.

Am Beispiel dieses Treffens werde deutlich, wie wichtig die gesicherte Kommunikation für Inklusion im Sinne von echter Teilhabe sei. Die zwei therapeutischen Gemeinschaften in Schenkenfelden, die heuer ihr 25-jähriges Bestehen feiert, und jene in Pinsdorf zeigen eindrucksvoll, wie Inklusion in der jeweiligen Ortsmitte gelingen kann.

Ebenso belegt, das vor wenigen Wochen neu eröffnete Café Gutmut in der Linzer Bischofstraße, welche Potenziale und Chancen für den Arbeitsmarkt in der Inklusion von gehörlosen Menschen liegen.

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