4.200 Anzeigen im Bereich Jugendkriminalität seit Mitte März

Die Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Jugendkriminalität (EJK) der Polizei hat seit ihrer Arbeitsaufnahme Mitte März rund 4.200 Anzeigen erstattet und 380 Festnahmen durchgeführt. Die Hälfte der Anzeigen und mehr als 280 Festnahmen entfielen auf Wien, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Von den angezeigten Personen waren mehr als 1.000 minderjährig, davon in Wien jedoch mit rund 300 weniger als ein Drittel. Die EJK kontrollierte bisher bundesweit 30.000 Personen.

Zuletzt waren ja angesichts der gestiegenen Kriminalität vom Wiener Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) Forderungen nach einem generellen Waffenverbot und mehr Polizei in der Bundeshauptstadt gekommen. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) meinte dazu in einer Pressekonferenz am Freitag, auch er verlange mehr Polizei in Wien und daher habe er im Vorjahr eine Ausbildungsoffensive gestartet – das mit einer erhöhten finanziellen Entschädigung sowie einem kostenlosen Klima-Ticket. Ferner habe er ein „Messertrageverbotsgesetz“ vorgeschlagen, für das es bedauerlicherweise noch keine parlamentarische Mehrheit gebe. Dieses würde der Polizei einiges erleichtern.

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Der Schwerpunkt der vom Bundeskriminalamt eingerichteten Einsatzgruppe liege auf Kontrollen in Ballungsräumen, wurde in der Aussendung erläutert. „Das klare Ziel der Einsatzgruppe ist es, Kinder, Jugendliche und Frauen zu schützen sowie mit Gewalttätern aufzuräumen. Einiges ist schon gelungen, aber vieles ist noch zu tun. Daher wird der eingeschlagene Weg mit aller nötigen Härte und Konsequenz fortgesetzt“, betonte Karner.

2013 wurden 4.800 Kinder und Jugendliche im Alter von zehn bis 14 Jahren wegen Straftaten zur Anzeige gebracht, 2022 waren es mehr als 9.500, betonte das Innenministerium erneut. Ob die angezeigten Unmündigen die ihnen angekreideten Taten tatsächlich begangen haben, wird aber nicht überprüft, hatten aber zuletzt etwa Experten des Netzwerks Kriminalpolitik betont. Allein in Wien sei zudem laut Statistik Austria die Bevölkerungsgruppe der Zehn- bis 13-Jährigen von 62.854 im Jahr 2013 auf 74.303 im Jahr 2023 angewachsen und die Anzeigenbereitschaft habe sich aufgrund von Sensibilisierung erhöht.

Die Zahl der wegen Straftaten angezeigten 14- bis 18-Jährigen steigerte sich laut Innenministerium von 24.800 im Jahr 2013 auf knapp 34.000 im Jahr 2022. Jene der rechtskräftig verurteilten Jugendlichen sank dagegen laut Statistik Austria von 1.917 im Jahr 2013 auf 1.388 im Jahr 2023.

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Zu den am häufigsten angezeigten Delikten zählen Diebstahl, Sachbeschädigung, Körperverletzung, gefährliche Drohung, Einbruchsdiebstahl und Suchtmitteldelikte, erläuterte das Innenministerium. Zusätzlich würden auch Präventionsmaßnahmen gesetzt, allein im Vorjahr mehr als 6.100 im Jugendbereich mit rund 140.000 erreichten Personen, wurde betont.

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