Zoll am Flughafen verzeichnete heuer bereits 2.500 Aufgriffe

Zigaretten als Schmuggelware recht beliebt © APA/dpa/Sven Hoppe

Im ersten Halbjahr 2024 hat der Zoll auf dem Flughafen Wien bei 20.972 Kontrollen rund 2.500 Aufgriffe verzeichnet. Mehr als 120 Kilogramm Suchtgift sowie 1,2 Millionen Euro nicht angemeldetes Bargeld wurden der Bilanz vom Dienstag zufolge aus dem Verkehr gezogen. Weiters wurden die Zöllnerinnen und Zöllner auf rund 15.000 Stück gefälschte oder illegale Medikamente sowie mehr als sechs Tonnen tierische Produkte, darunter auch Lebensmittel gemäß Tierseuchenrecht, aufmerksam.

Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) lobte bei einer Pressekonferenz am Dienstag aufgrund dieser Zahlen die Zusammenarbeit zwischen dem Flughafen Wien und dem Zollamt. Dem stimmte auch Flughafen-Wien-Vorstand Günther Ofner zu, da erst vor wenigen Wochen mit 113.000 Passagieren an einem Tag ein neuer Allzeitrekord erreicht worden sei. Sie zählten noch zu den mehr als 14 Millionen Personen, die der Flughafen Wien im ersten Halbjahr 2024 abgefertigt hat.

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Trotz der erlaubten 200 Stück Zigaretten pro erwachsenem Passagier wurden in den sechs Monaten 570.000 Stück geschmuggelte Zigaretten konfisziert. Diese werden anschließend verbrannt und die Schmugglerinnen und Schmuggler mit einer Geldstrafe belegt. Damit kommen nicht alle Schmuggler davon. Bei einem Passagier wurden Geldwäscheverdachtsermittlungen gestartet, nachdem er 700.000 Euro Bargeld, verteilt auf Handgepäck und Koffer, mitführen wollte. Doch nicht nur klassische Schmuggelware wird auf dem Flughafen entdeckt. Unter anderem wurden sechs lebende Katzenbabys aufgefunden, die anschließend einer Auffangstation übergeben wurden.

Neben acht weiteren lebend geschmuggelten Tieren wurden auch mehr als vier Tonnen Fleisch beziehungsweise Fleischerzeugnisse sowie 115 Kilogramm Fisch beziehungsweise Fisch-Erzeugnisse sichergestellt. Im Bereich der Tierwelt wurde auch ein Anstieg bei Artenschutzaufgriffen um 50 Prozent verzeichnet. Hierzu zählten eine Skulptur aus einem Giraffenknochen sowie Elfenbeinfiguren. Bei letzteren trafen die Zöllner auf ein bekanntes Gesicht – derselbe Täter, der heuer die Figuren am Körper schmuggeln wollte, versuchte im Vorjahr Elfenbein in Holzfiguren einzuführen. Spektakuläre Funde wie diese werden laut Zoll-Teamleiter Roland Karner entweder für das Training von Zöllnern verwendet oder verbrannt.

Insbesondere beim Frachtverkehr verzeichnete der Flughafen Wien laut Ofner einen Anstieg. Das Paketaufkommen im ersten Halbjahr sei gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent gestiegen. Vor allem chinesische Online-Händler seien für diese Zunahme verantwortlich. In der Kategorie Produktpiraterie konnten Waren im Wert von über 5,6 Millionen Euro sichergestellt werden.

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Bei den mobilen Kontrolleinheiten, die bei 169 Einsätzen über 27.000 Kontrollen durchführten und 298 Feststellungen verzeichneten, war vor allem ein Reisebus Ende April auffällig. Über 800 Kilogramm Lebensmittel sowie 474 Liter Alkohol wurden in dem Bus gefunden.

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