„Letzte Generation“ mit mildem Protest am Flughafen Wien

Protestaktion der „Letzten Generation“ am Flughafen Wien © APA/TOBIAS STEINMAURER

Die Klimaaktivisten der „Letzten Generation“ haben Samstagmittag – wie angekündigt – am Flughafen Wien-Schwechat für einen Ausstieg aus der Energieabhängigkeit von Öl protestiert, blieben dabei aber zurückhaltend. Rund 50 Personen hielten im Ankunftsbereich des Terminal 3 eine unangemeldete Kundgebung ab. Der Flughafenbetrieb lief bis auf einzelne Umleitungen für Passagiere ungestört weiter, zu Flugverspätungen kam es nicht.

Laut Flughafensprecher Peter Kleemann hat es seitens der Aktivisten nicht den Versuch gegeben, auf das Rollfeld zu gelangen. Der medienwirksame Protest der „Letzten Generation“ hatte heute zu einem umfangreichen Polizeiaufgebot geführt, zuvor hatte der Flughafen noch Klagen gegen die Klimaaktivisten angekündigt.

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Zwar hatte die „Letzte Generation“ die Aktion für 11.00 Uhr angekündigt, jedoch wurde die Demonstration laut Polizeisprecher Johann Baumschlager nicht ordnungsgemäß angemeldet. Dementsprechend kam es zu Identitätsfeststellungen bei mehreren Aktionen auf dem Flughafen. „Für uns war wichtig, dass sie nicht auf das Rollfeld kommen“, erklärte Baumschlager gegenüber der APA.

Zunächst versammelten sich rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Eingangshalle des Terminal 3 und hielten unter anderem Reden. Mehrere Demonstranten präsentierten Banner mit dem Schriftzug „Öl tötet“. Anschließend teilten sich die Aktivisten auf mehrere Kleingruppen auf und versperrten einzelne Wege auf dem Flughafen. Teilweise klebte sich die „Letzte Generation“ auch auf den Boden. Ziel sei gewesen, Terminal 1 und Terminal 3 zu blockieren, teilte Baumschlager mit. Die Polizei reagierte mit Umleitungen für die Passagiere. Vereinzelt äußerten Personen ihre Ablehnung der Aktion der „Letzten Generation“. „Dass Flughäfen so weiter in Betrieb sind, riskiert unser aller Überleben“, beschrieb hingegen die Aktivistin Anja Windl ihre Motivation für den Protest gegenüber der APA.

Während der gesamten Aktion wurde die „Letzte Generation“ von der Polizei beobachtet, begleitet und gefilmt. Als die Demonstranten versuchten, beide Abgänge zu den Zügen zu blockieren, wurden sie teilweise von Einsatzkräften weggezogen. Flughafen-Sprecher Kleemann machte in Anbetracht des Protests klar: „Dort wo Schäden entstehen, werden wir alle rechtlichen Schritte ausreizen, die möglich sind“. Gegen 13.30 Uhr hätten die letzten Aktivisten den Flughafen verlassen, so Kleemann.

Anzeigen gab es von der Flughafen Wien AG indes gegen die acht demonstrierenden Aktivisten vom Mittwoch. Ihnen werden Sachbeschädigung, das Abhalten einer nicht genehmigten Versammlung, die Störung der öffentlichen Ordnung sowie mehrere Verstöße gegen die Flugplatzbetriebsordnung vorgeworfen, so Kleemann am Samstag . Weiters werde gegen die acht Aktivistinnen und Aktivisten, die Farbe verschüttet hatten sowie den Abflug einer Maschine verzögert hätten, zivilrechtlich vorgegangen und Schadenersatz eingeklagt, gab Kleemann bekannt.

Von politischer Seite äußerte sich am Samstag Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP). „Ich habe überhaupt kein Verständnis für jene Chaoten, die medienwirksam ihr Unwesen am Flughafen Schwechat angekündigt haben und unseren Landsleuten den Urlaub vermiesen wollen“, hielt die Landeschefin in einer der APA übermittelten Stellungnahme fest. „Ihnen möchte ich eine ganz einfache Botschaft ins Stammbuch schreiben: Ihr seid keine Klimahelden, sondern Kriminelle. Wer den Flugverkehr stört, muss hinter Gitter.“

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