Während Überschwemmung „Desinformationssystem“ geschaffen: Festnahmen

Zwei Polen kauften Dutzende Computer und wollten mit System Vertrauen in Politik unterwandern

In Polen sind zwei Männer festgenommen worden, die während der verheerenden Überschwemmungen ein System zur Desinformation geschaffen haben sollen. Die 25 und 28 Jahre alten Polen hätten binnen vier Tagen ein „ganzes Desinformationssystem“ aufgebaut, sagte der polnische Digitalminister Krzysztof Gawkowski am Mittwoch vor dem Parlament in Warschau. Demnach kauften sie „Dutzende Computer“ und schufen ein „System von Dutzenden SIM-Karten mit verschiedenen Telefonen“.

Der Minister machte keine Angaben zum möglichen Motiv der Männer. Er äußerte sich während einer Parlamentsdebatte über die Maßnahmen anlässlich des Sturmtiefs, das in Polen, Österreich, Tschechien, Rumänien und anderen Ländern in Mittel- und Osteuropa mit heftigen Regenfällen für verheerende Überschwemmungen gesorgt hatte.

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Nach Angaben des polnischen Ministerpräsidenten Donald Tusk sollte durch die Verbreitung von falschen Informationen während der Überschwemmungen das Vertrauen der Bevölkerung in den Staat und seine Vertreter „untergraben“ werden.

Der Digitalminister Gawkowski verwies auf eine Welle der Desinformation russischen und belarussischen Ursprungs, die sich in den ersten vier Tagen der Überschwemmungen in Polen um 300 Prozent verstärkt habe. Deren Ziel sei es gewesen, „Panik auszulösen“, sagte er.

„Wenn wir uns diese belarussischen und russischen Konten anschauen, diese ganze Desinformation, können wir sagen, dass wir uns in einem Kalten Krieg der Desinformation mit Russland oder Belarus befinden“, sagte der Minister. Es handle sich um „Konten, die schon in den ersten Tagen der russischen Aggression gegen die Ukraine“ im Jahr 2022 genutzt worden seien.