Europas Rechtsaußen-Parteien gratulieren der FPÖ

Afd-Chefin freut sich für Herbert Kickl © APA/dpa/Bernd von Jutrczenka

Nach den starken Zugewinnen der FPÖ bei der Nationalratswahl in Österreich feiern Europas Rechtsaußen-Parteien die Freiheitlichen. Glückwünsche kamen unter anderen von Ungarns Regierungschef Viktor Orbán, der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel, den Spitzen des Rassemblement National in Frankreich, dem niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders und dem Chef der Lega in Italien, Matteo Salvini. Sie sehen den FPÖ-Sieg als Beleg für einen Aufschwung der Rechten in ganz Europa.

Orbán schrieb auf X in englisch: „Ein weiterer Sieg für #Patrioten: ein historischer Sieg für die #FPÖ in #Österreich! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl!“ Die Vorsitzende der deutschen AfD, Alice Weidel, schrieb ebendort: „Die FPÖ ist laut 1. Hochrechnung stärkste Kraft! Herzlichen Glückwunsch an Herbert Kickl & die FPÖ.“ Weidel postete dazu ein Bild von ihr und Kickl.

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Salvini sprach von einem „historischer Tag im Namen des Wandels“ und lobte die FPÖ als „historische Verbündete der Lega in Europa“. „Diejenigen, die von der ‚extremen Rechten‘ sprechen, erinnern wir daran, dass in Wien (wie in fast ganz Europa) unter extrem nur der Wunsch nach Veränderung verstanden wird, indem die Werte Arbeit, Familie und Sicherheit wieder in den Mittelpunkt gestellt werden“, so der italienische Vizepremier in einer Aussendung. Auch Paolo Borchia, Leiter der Delegation der Lega im Europäischen Parlament, begrüßte das Ergebnis, das den „großen Wunsch der Bürger nach Veränderung gegenüber den Kräften des Establishments, die auch in Brüssel fehlregieren“ bestätige.

Der Parteichef des rechtspopulistischen Rassemblement National in Frankreich und Fraktionschef der rechten „Patrioten“ im EU-Parlament, Jordan Bardella, schrieb auf X: „Die Regierung, die sie bilden werden, wird die Souveränität, den Wohlstand und die Identität ihres Landes als Priorität haben: Wir sind stolz darauf, gemeinsam mit unseren Verbündeten in der FPÖ im Europäischen Parlament zu sitzen, die heute Abend bei den Parlamentswahlen in Österreich deutlich vorn liegen!“ Dazu postete Bardella ein Foto von sich und Kickl.

Die RN-Fraktionschefin Marine Le Pen freute sich auf X über den Sieg der FPÖ, „unserer Verbündeten im Europäischen Parlament“. Le Pen: „Nach den Wahlen in Italien, den Niederlanden und Frankreich bestätigt dieser Aufschwung, der die Verteidigung nationaler Interessen, die Wahrung von Identitäten und die Wiederbelebung von Souveränitäten unterstützt, den Triumph des Volkes überall.“

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Tschechiens Ex-Premier Andrej Babiš, der Chef der einst liberalen Bewegung ANO, gratulierte ebenfalls Kickl und der FPÖ auf X. „Viktor Orbán hat zu Recht darauf hingewiesen, dass die Patrioten für Europa von Tag zu Tag stärker werden.“

„Herzlichen Glückwunsch FPÖ!“, schrieb auch Geert Wilders von der nationalistischen Partei für die Freiheit (PVV) in den Niederlanden auf X. „Niederlande, Ungarn, Belgien, Italien, Deutschland, Portugal, Schweden, Frankreich, Spanien, Tschechische Republik und heute Österreich!“, so Wilders weiter. „Wir gewinnen! Die Zeiten ändern sich! Identität, Souveränität, Freiheit und keine illegale Einwanderung/kein Asyl mehr – danach sehnen sich zig Millionen Europäer!“

Den FPÖ-Wahlsieg begrüßte auch der EU-Parlamentarier Gerof Annemans vom rechten Vlaams Belang in Belgien. „Sehr überzeugender Sieg unserer Freunde und Partner der österreichischen FPÖ!“, schrieb Annemans auf X. Dies sei eine „inspirierende Verstärkung“ der „Patrioten“-Fraktion im EU-Parlament „und unseren Ideen“. Der EU-Abgeordnete Anders Vistisen von der Dänische Volkspartei (DF) gratulierte der FPÖ auf X mit den Worten: „Zuerst Frankreich, dann Deutschland und jetzt Österreich. Die europäische Rechte boomt!“ Er fügte hinzu: „Die Frage ist nun, ob die anderen Parteien die klare Entscheidung des österreichischen Volkes respektieren werden – oder ob wir erneut eine Wahl erleben werden, bei der der größte Sieger vom Einfluss ausgeschlossen ist!“

Die FPÖ hat bei der Wahl am Sonntag laut ersten Hochrechnungen von APA/ORF/FORESIGHT mit rund 29 Prozent klar Platz eins erreicht. Rang zwei geht demnach an die ÖVP mit gut 26 Prozent. Abgeschlagen auf Platz drei liegt die SPÖ mit 20,5 Prozent. Knapp ist das Rennen zwischen NEOS und Grünen mit 9,1 bzw. 8,7 Prozent. Gescheitert am Einzug sind nach derzeitigem Stand die übrigen Listen.

Die FPÖ ist im EU-Parlament mit dem Vlaams Belang, dem französischen Rassemblement National, der italienischen Lega, der PVV, ANO, der ungarischen Fidesz-Partei von Orbán, der Dänischen Volkspartei und anderen Rechtsparteien in der Fraktion „Patrioten für Europa“. Die AfD gehört zur anderen rechten Fraktion im EU-Parlament, „Europa der Souveränen Nationen“.