Mikaela Shiffrin hat bei der Weltcup-Premiere der alpinen Ski-Frauen in Gurgl ihren 99. Weltcupsieg gefeiert. Die US-Amerikanerin verteidigte am Samstag ihre Halbzeitführung bei prächtigem, kaltem Wetter. Sensationell Zweite wurde die für Albanien startende Italienerin Lara Colturi (+0,55), die vor den Schweizerinnen Camille Rast (+0,57) und Wendy Holdener (+0,75) erstmals aufs Podest fuhr. Katharina Liensberger fiel von Platz drei auf sieben zurück.
Liensberger war in Levi mit einem zweiten Platz in die Slalom-Saison gestartet und lag auch in Tirol zur Halbzeit auf Podestkurs. „Nach dem letzten Rennen habe ich mir natürlich mehr erhofft. Auch die Ausgangsposition nach dem ersten Durchgang war da, aber ich habe es nicht geschafft, den Ski freizugeben und auf Zug zu bringen“, analysierte die 27-jährige Vorarlbergerin. Der Ausgang sei schade, grundsätzlich könne sie aber auf einen super Saisonstart blicken.
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Vor 7.900 Zuschauern im hinteren Ötztal war Shiffrin einmal mehr souverän und fuhr ihren insgesamt 154. Stockerlplatz im Weltcup ein. Damit fehlt ihr noch eine Podestplatzierung auf den Allzeitrekord der schwedischen Skilegende Ingemar Stenmark. Es war auch Shiffrins 62. Sieg im Slalom-Weltcup, der 15. allein in Österreich.
„Es war ein ziemlich spannender, nervenaufreibender Tag“, sagte Shiffrin. Auch sie war mit Fragezeichen auf einen neuen Berg gekommen. „Ich hoffte, es nicht zu vermasseln. Ich spürte Druck, die Nerven, alle diese Emotionen.“ Die Sicherheit auf dem Schnee war nicht hundertprozentig da, meinte die US-Amerikanerin.
„Der Schnee war ein bisschen trocken, um ehrlich zu sein hat er mich an Peking erinnert. Wir alle wissen, wie das für mich ausgegangen ist“, sagte Shiffrin. Anders als bei Olympia 2022 schaffte sie es durch die ersten fünf Tore. „Am Ende war es wirklich ein wunderbarer Tag“, sagte Shiffrin, ehe sie sich im Gurgler Motorradmuseum auf einer Maschine und 99-Siegertafel ablichten ließ.
Ceccarelli-Tochter erstmals am Podest
Colturi startet nach einem Streit mit dem italienischen Verband für Albanien. Die erst 18-Jährige war mit Nummer 27 im ersten Durchgang auf Platz vier gefahren und musste sich nach einem starken zweiten Lauf nur Shiffrin beugen. „Das war erst der Anfang. Sie ist stark, hat eine unglaubliche Technik und eine sehr gute Trainerin“, sagte Robert Trenkwalder, der Förderer der Red-Bull-Athletin seit einigen Jahren und zeigte auf die Trainer-Mama, Daniela Ceccarelli.
Von den weiteren Österreicherinnen kamen zwei weitere in die Top 20. Katharina Huber wurde Zwölfte (+2,06). „Ein solides Rennen, es war wichtig zu punkten.“ Die weiter mit Knieproblemen haushaltende Katharina Gallhuber landete auf Platz 16 (+2,42). Katharina Truppe schied als 22. nach dem ersten Durchgang aus und wartet weiter auf die ersten Weltcupzähler der Saison. Alle anderen ÖSV-Läuferinnen, darunter Franziska Gritsch (47./3,30), verpassten den zweiten Durchgang.