Nach einer förmlichen Kritik der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA am iranischen Nuklearprogramm hat Teheran angekündigt, Tausende neue Zentrifugen zur Urananreicherung in Betrieb nehmen zu wollen. Die Installation solle in den nächsten vier bis sechs Monaten erfolgen, sagte der Vizedirektor der iranischen Atombehörde, Behrus Kamalwandi, laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna.
„Auf diese Weise werden die westlichen Parteien, die versucht haben, das iranische Atomprogramm zurückzudrängen, mit einer anderen Realität konfrontiert: einem Programm, das sowohl quantitativ als auch qualitativ weitaus umfassender und fortschrittlicher ist“, sagte Kamalwandi dem Bericht zufolge. „Dies wird sie sicherlich nicht erfreuen.“
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Am Donnerstag hatte der Gouverneursrat der IAEA Behördenchef Rafael Grossi per Resolution damit beauftragt, bis zum Frühjahr einen Bericht über offene Fragen zum iranischen Atomprogramm vorzulegen.
IAEA-Inspektoren verlangen seit Jahren von Teheran schlüssige Erklärungen zu Spuren, die auf geheime Atomanlagen und frühere nukleare Aktivitäten hinweisen. Sollte Teheran weiterhin keine Antworten liefern, könnte Grossis Bericht laut westlichen Diplomaten als Grundlage dienen, den UN-Sicherheitsrat einzuschalten.
Derzeit reichert der Iran Uran bis zu einem Reinheitsgrad von 60 Prozent an, für Atomwaffen werden Experten zufolge mehr als 90 Prozent benötigt. Irans Regierung zufolge wird das Atomprogramm nur für zivile Zwecke genutzt.
Den Wiener Atompakt, der Irans Programm einschränken und im Gegenzug Sanktionen lockern sollte, hatte der damalige US-Präsident Donald Trump im Jahr 2018 einseitig aufgekündigt. Seitdem hält sich auch die Islamische Republik nicht mehr strikt an die Auflagen.
Um Uran in Atomkraftwerken nutzen zu können, muss der Anteil des spaltbaren Isotops U-235 durch Anreicherung erhöht werden. Dafür kommen Gaszentrifugen zum Einsatz, die hintereinander geschaltet werden, da eine einzelne Zentrifuge nur eine geringe Trennleistung hat.