Die Auftragsvergabe für neue Brucknerhaus-Orgel ist fragwürdig

Brucknerhausorgel © Rita Newman

Neue Erkenntnisse rund um die LIVA-Affäre hat der Vorsitzende der Linzer Veranstaltungsgesellschaft (LIVA) Meinhard Lukas am Freitag präsentiert. Zentraler Punkt war die in Kritik geratene Auftragsvergabe für eine neue Orgel im Brucknerhaus unter dem künstlerischen Leiter Dietmar Kerschbaum, hieß es im Anschluss an die Sitzung in einer Aussendung. Auch wenn die Qualität der Orgel außer Streit steht, sei für Lukas der Bestellvorgang fragwürdig.

Wegen einer „denkbar kurzen Lieferfrist“ von nur neun Monaten in der Ausschreibung vom Dezember 2017 dürften sich nur zwei Bieter am Vergabeverfahren beteiligt haben. „Unterlagen und Aussagen von Mitarbeitern im Haus legen eine deutliche Präferenz für den späteren Gewinner der Ausschreibung schon vor deren Veröffentlichung nahe“, hielt Lukas fest.

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Zudem fiel ihm auf, dass die denkmalrechtliche Bewilligung für den Ausbau der alten Orgel erst eingeholt wurde, als der Zuschlag für den Neubau schon erteilt und verbindlich war. Für den Aufsichtsratsvorsitzenden seien daher „wesentliche Fragen des Beschaffungsvorgangs“ noch immer nicht „abschließend geklärt“.

Ausschreibung für beide LIVA-Geschäftsführer steht an

Noch in diesem Jahr sollen indes die Ausschreibungsmodalitäten für die beiden LIVA-Geschäftsführer feststehen. Über die Ausschreibung, die noch vor Weihnachten erfolgen soll, will Lukas gemeinsam mit dem geschäftsführenden Vizebürgermeister Dietmar Prammer (SPÖ) kommende Woche informieren.

Im Juli war Kerschbaum u.a. wegen Compliance-Vorwürfen entlassen worden, vom kaufmännischen Geschäftsführer Rene Esterbauer trennte man sich Ende Oktober, dessen Dienstverhältnis wurde einvernehmlich per 31. Mai 2025 aufgelöst. Mitte November hat Konzertmanagerin Johanna Möslinger interimistisch die künstlerische Leitung für die LIVA übernommen.