Coronavirus: Vorerst keine Verschiebung der Sommerferien

Bildungsminister kündigt aber Verschiebung der Zentralmatura um mindestens zwei Wochen an

Die Klassenzimmer sind derzeit bundesweit verwaist.
Die Klassenzimmer sind derzeit bundesweit verwaist. © APA/Punz

Zurückhaltend gibt sich Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) bezüglich einer möglichen Verschiebung der Sommerferien, falls die Schulen wegen der Coronavirus-Pandemie länger als bis Ostern geschlossen bleiben.

„Meine größere Sorge als die Frage, was im Sommer sein wird, ist die Frage, wie wir die nächsten Wochen gestalten werden.“ Denn das „distance learning“ habe auch seine Schwächen im Bereich der Motivation der Kinder.

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Bis zum Sommer seien es noch drei Monate, das sei noch ein „langer Zeitraum“, ergänzte er. Außerdem betonte Faßmann: „Der Lehrplan ist nicht die treibende Kraft, um zwangsläufig in den Sommer hineinzugehen. Der Lehrplan ist ein Rahmenlehrplan. Man muss hier nicht alles gleichgewichtig im Detail unterrichten.“

Unter den Bildungsdirektoren der Bundesländer gibt es unterdessen unterschiedliche Ansichten, was die Verschiebung der Schulferien betrifft, sollte der Ausnahmezustand länger als bis Ostern andauern. Laut der steirischen Bildungsdirektorin, Elisabeth Meixner, „muss man darüber reden, ob es eine Möglichkeit gibt, den versäumten Unterrichtsstoff in irgendeiner Art und Weise nachzuholen“.

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Eine diese Möglichkeiten sei, die Sommerferien zu verkürzen. Der Wiener Bildungsdirektor Heinrich Himmer gibt sich zurückhaltender: „Wir sind derzeit so damit beschäftigt, die Ist-Situation gut zu bewerkstelligen.“ Er empfehle daher den Eltern und Schülern, sich „nicht Gedanken zu machen, was der übernächste Schritt ist. Wenn wir das jetzt schaffen, wird die Frage des Aufholens des Lernstoffs nicht die große Herausforderung sein.“

Voraussichtlicher Start der Matura ist der 19. Mai

Der heurige Haupttermin der Matura wird aufgrund des Coronavirus aber um mindestens zwei Wochen verschoben. Die Verlegung betrifft sowohl die vom 5. bis 13. Mai geplante schriftliche Zentralmatura als auch die mündlichen Reifeprüfungen. Die heurige Zentralmatura soll nach den derzeitigen Plänen am 19. Mai mit dem Fach Deutsch starten. Die Termine bzw. die Reihenfolge der anderen Klausurarbeiten sind laut der Matura-Seite des Ministeriums (www.matura.gv.at) noch nicht festgelegt. Insgesamt waren sieben Klausurtage für die verschiedenen Fächer vorgesehen. Da knapp nach dem voraussichtlichen Beginn mit Christi Himmelfahrt (21. Mai) ein Feiertag ansteht, dürfte sich die Zentralmatura damit bis 29. Mai ziehen.

Knapp zwei Wochen nach dieser letzten schriftlichen Prüfung stehen auch üblicherweise die (an zwei Tagen stattfindenden) Kompensationsprüfungen an, bei denen negative Klausurnoten ausgebessert werden können.

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Damit böten sich für die Kompensationsprüfungen grundsätzlich der 11. und 12. Juni an — allerdings ist der 11. mit Fronleichnam ein Feiertag. Die mündlichen Reifeprüfungen könnten dann am Montag (15. Juni) darauf starten.

Üblicherweise ziehen sich die mündlichen Maturatermine über mehrere Wochen, weil die Kommissions-Vorsitzenden meist für mehrere Schulen zuständig sind. Eine Beschleunigung wäre möglich, wenn man zusätzliche Vorsitzende einsetzt.

Eine Kollision kann sich dann mit Aufnahmsprüfungen an den Hochschulen ergeben. Der erste „große“ Aufnahmetest an den Unis ist dabei jener in der Medizin am 3. Juli, in der Woche darauf folgen etwa jene in der Wirtschaft, Informatik, Jus oder Publizistik. Die Fachhochschulen legen jeweils eigene Termine fest.