Coronavirus: Mundschutz als oft ungewohnter Begleiter

Generationen von Handelsstrategen und Centermanagern haben versucht, ihren Kunden ein Einkaufserlebnis zu bieten oder zumindest zu versprechen.

Der Coronavirus hat das Versprechen nun eingelöst. Dank nunmehriger Maskenpflicht gerät auch ein simpler Supermarktbesuch zum spannenden Parcours. Die erste Hürde wartet dabei schon am Eingang.

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„Guten Tag, darf ich Ihnen einen Mundschutz geben?“ – Mit diesen Worten wurde man am Mittwoch etwa in einem Döblinger Shoppingcenter vor dem großen Supermarkt einer heimischen Handelskette empfangen. Als Empfehlung war die Frage nicht unbedingt zu verstehen. Denn wer keine eigene Schutzvorrichtung mitbringt, ist auf die Gabe angewiesen.

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Während noch vor nicht allzu langer Zeit (asiatische) Touristinnen und Touristinnen am Flughafen streng beamtshandelt wurden, wenn sie Mund und Nase bedeckt hatten, ist die Maske nun auch im Geschäft in Döbling obligatorisch. Ohne muss man draußen bleiben.

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Damit niemand durchschlüpft, wachen Securitymitarbeiter – natürlich mit Mundschutz – über das Geschehen.

Dankenswerterweise wird die Maßnahme beim Eingang auch mittels Aushängen erklärt. Und es wird gebeten, von „Maskenhamsterei“ Abstand zu nehmen, da die Utensilien derzeit am Weltmarkt schwer zu beschaffen sind, wie es heißt. Das Unternehmen stelle, so betont man, pro Einkauf eine Maske gratis zur Verfügung.

Wer sich danach einen Einkaufswagen holt, kann dies relativ beruhigt tun. Denn eine Mitarbeiterin reinigt den Griff, bevor man das Gefährt bekommt. Auch ein Spender für Desinfektionsmittel, an dem Kunden sich selbst bedienen können, wurde montiert. Betritt man den Verkaufsraum, folgen die nächsten Hinweise. Man möge doch mindestens einen Meter Abstand halten und nach Möglichkeit bargeldlos bezahlen.

Markierungen in Sachen Abstand sind im gesamten Geschäft verteilt – wobei vor allem vor den Feinkosttheken oder an den Kassen an das Gebot erinnert wird. Die Waren wird an den Bedienungstheken übrigens nicht mehr direkt übergeben, sondern hingelegt. Auch dies soll die Gefahr minimieren, dass sich Besucher und Mitarbeiter zu nahe kommen.

Was im Supermarkt ebenfalls rasch auffällt. Viele sind im Umgang mit dem Mund- und Nasenschutz ungeübt. Häufig sieht man Menschen, die mit den Händen das ungewohnte Teil, das doch erstaunlich leicht verrutscht, zurechtzupfen. Personen, die sich mittels Schal oder Tuch bedecken, tun sich, so war zu bemerken, deutlich leichter.

Eine spezielle Herausforderung ist die Papierbarriere für Brillenträger. Da der Atem nun nach oben steigt, beschlagen die Gläser. So mancher der Sicht beraubte Kunde wandte sich darum hilfesuchend an brillentragendes Personal. Das wusste tatsächlich Abhilfe: Die Sehbehelfe sollen nach Möglichkeit über den oberen Rand der Maske positioniert werden, damit diese ans Gesicht gedrückt wird.

Während der Schutz bis spätestens 6. April in jedem größeren Supermarkt bzw. in Drogerien überall zu tragen ist, wird bekanntlich bereits ventiliert, die Maskenpflicht weiter auszudehnen. Mundschutz zu kaufen ist derzeit aber schier unmöglich. Entsprechende Fragen im Supermarkt werden von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit einem müden Lächeln (also vermutlich, man sieht es wegen der Maske natürlich nicht) quittiert. Immerhin quellen die Klopapier-Regale wieder mit frisch angelieferter Ware über.

Einen Stock höher wird das Problem in der Filiale einer Drogeriekette quasi virulent. Dort wird mittels Aushang versichert, dass man die Maßnahme der Bundesregierung unterstütze, Masken aber frühestens ab nächster Woche flächendeckend in Österreich verfügbar sein werden. Eine Ausgabe an Kunden ist vorerst noch nicht möglich. Gleichzeitig wird um Selbsthilfe ersucht: „Bitte verwenden Sie nach Möglichkeit Schals oder Tücher, um Mund und Nase zu bedecken.“

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