Das Francisco Carolinum entwickelt sich immer mehr zum Museum für Fotografie und Medienkunst in Linz.
In einem ersten Schritt wurden im vergangen Jahr in den neu adaptierten Räumlichkeiten des ersten und zweiten Obergeschoßes auf über 1600 Quadratmetern drei spannende internationale Ausstellungen dazu gezeigt.
Heuer noch zu sehen sein werden Schauen zu Natalia LL, Gretchen Andrew und Anna Ehrenstein. Für 2022 ist ein Programm mit zehn renommierten Künstlerinnen und Künstlern geplant.
Hans Frank-Galerie
Ein frischer Wind wird demnächst auch durch das Foyer und Parterre des Hauses wehen. Zur Erinnerung an den Fotografen und Sammler Hans Frank wird Anfang 2022 im, nach der Auslagerung der Verwaltung auf den Urzustand rückgebauten Erdgeschoß die Hans Frank-Galerie eröffnet.
1975 übernahm das Land Oberösterreich mit der Sammlung Frank einen der wichtigsten Fotobestände Österreichs und gründete damit im Marmorschlössl in Bad Ischl das erste und bislang einzige Fotomuseum Österreichs.
Als einer der Ersten im deutschsprachigen Raum hat Hans Frank eine künstlerisch, kulturhistorisch und in technischer Hinsicht bedeutende Sammlung zur Geschichte der österreichischen Fotografie zusammengetragen. Auf einer Fläche von rund 300 Quadratmetern werden in der Hans Frank-Galerie Wechselausstellungen aus oder mit Bezug zur Sammlung von Hans Frank gezeigt.
Den Auftakt bildet eine Retrospektive von Madame d’Ora (Dora Kallmus), eine der ersten international renommierten und tätigen Mode-, Künstler- und Gesellschaftsfotografinnen, und Arthur Benda.
Es ist der Verdienst von Hans Frank, dass die OÖ Landes-Kultur GmbH den weltweit bedeutendsten Bestand dieser beiden Fotografen besitzt. Diese Schau entsteht in Form einer Kooperation mit dem Nationalmuseum in Zagreb, wo die Ausstellung im Oktober 2021 eröffnet wird, ehe sie im Frühjahr 2022 in Linz zu sehen sein wird.
Die ersten Farbfotos
Derzeit wird die historische Fotosammlung wissenschaftlich aufgearbeitet, beforscht und durch gezielte Ankäufe erweitert. Der Fokus ist derzeit vor allem auf Autochrome gerichtet, die ersten Farbaufnahmen. Weltweit einzigartig ist das 429 Autochrome umfassende Konvolut von Margareta von Österreich-Toskana. Sie hat Familienmitglieder und Verwandte aus dem Haus Habsburg im privaten Kontext abgelichtet, aber auch Blumenmotive, Tiere und Landschaften fotografiert sowie auf ihren Reisen Architektur und Menschen dokumentiert.
Darüber hinaus wurde die Autochrome-Sammlung vor kurzer Zeit durch einzigartige Aufnahmen der Familie Auguste Lumière ergänzt. Auguste und Louis Lumière hatten 1907 in Paris ein Verfahren zur Fertigung dieser Farbfotografien entwickelt. Die Lichtbilder zeigen Szenen aus dem unmittelbaren Leben der Brüder, Familienmitglieder und Freunde, was sie so besonders macht.
Bilddatenbank im Aufbau
Um auch einer breiten Öffentlichkeit die Ursprünge der Fotografie näher zu bringen wird Ende des Jahres eine Publikation zu diesem Thema erscheinen. Darüber hinaus ist eine Bilddatenbank im Aufbau, die den bedeutenden Fotosammlungen des Landes Oberösterreich gewidmet ist.