Von einem tollen Jubiläum vor allem für die vielen Familien und deren Kinder sprach am Freitag Landeshauptmann Thomas Stelzer anlässlich des 25-jährigen Bestehens des Kinderherz Zentrums Linz am Kepler Universitätsklinikum.
„Es ist kaum vorstellbar, unter welchen Belastungen Familien stehen, wenn Kinder gesundheitliche Probleme mit dem Herzen haben. Aber man kann sich in Oberösterreich auf beste medizinische Versorgung verlassen.“
Dies bestätigten auch die beim Jubiläum anwesenden zwei Familien von jungen Patienten. „Unser Sohn hatte zwar sechs Operationen, kann aber seit sechs Jahren wieder ein einschränkungsfreies Leben führen. Er muss lediglich einmal täglich ein Blutgerinnungsmedikament nehmen und zweimal jährlich zur Kontrolle gehen“, meinte die Mutter des heute 14-jährigen Felix Humer.
„Uns ist die Chance auf ein gemeinsames Leben gegeben worden“, sagte die Mutter der Fünfjährigen Lara Hübsch. Seit einem Jahr führe ihre Tochter ein normales Leben.
Investition von 200 Mio. Euro geplant
Laut Gesundheitsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander steht das Kinderherz Zentrum in Linz für internationale Spitzenmedizin und betreut derzeit regelmäßig rund 7000 junge Patienten. Pro Jahr führen die Spezialisten an die 350 Herzoperationen durch und legen ebenso viele Herzkatheter.
„Mit der geplanten Investition von 200 Millionen Euro in den neuen Kinderbettentrakt können wir künftig die entsprechende Infastruktur zur Verfügung stellen, damit die Kinder auch jenen Raum erhalten, den sie brauchen, um rasch gesund zu werden“, so Haberlander. Laut dem Ärztlichen Direktor Karl Heinz Stadlbauer ist der Spatenstich für den Neubau im Jahr 2024 geplant.
Geschäftsführer Franz Harnoncourt lobte den vor 25 Jahren in Linz eingeschlagenen Weg der fächer- und trägerübergreifenden Zusammenarbeit. Gerade die kleinsten Patienten würden das Zusammenwirken aller Professionen und Spezialisten benötigen, um die modernsten Möglichkeiten der Therapie zu erhalten.
Herzfehler gehören zu den häufigsten Fehlbildungen bei Kindern. Etwa jedes hundertste Kind hat einen Herzfehler, die Gründe dafür sind vor allem Chromosomenschäden, Infektionen oder Diabetes der Mutter.
Etwa 30 Prozent der operierten Kinder sind Neugeborene, 65 Prozent jünger als ein Jahr, wobei die Überlebenschance nach einem Eingriff bei 98 Prozent liegt. Das Kinderherz Zentrum ist auch europaweit führend bei pränatalen Eingriffen mit bisher 200 Herz-OPs im Mutterleib.