Netz OÖ investiert 1,3 Milliarden in den Ausbau in Oberösterreich

Investitionen sollen Energiewende bis 2030 möglich machen

Die Netz OÖ rüstet sich für einen „explosionsartigen Anstieg“ bei dezentralen Einspeiseanlagen.
Die Netz OÖ rüstet sich für einen „explosionsartigen Anstieg“ bei dezentralen Einspeiseanlagen. © Netz OÖ

Die Netz Oberösterreich GmbH investiert bis 2030 1,3 Milliarden Euro in den Um- und Ausbau der Infrastruktur im Bundesland.

Das zur Energie AG gehörende Unternehmen reagiert damit auf den zu erwartenden „explosionsartigen Anstieg von dezentralen Einspeiseanlagen“, hieß es am Dienstag.

Dezentrale Einspeiseanlagen sind vor allem Photovoltaikanlagen – und diese werden in den nächsten Jahren in großer Zahl errichtet. Allein in Oberösterreich soll es bis 2030 eine Verzehnfachung des aus Photovoltaikanlagen gewonnenen Solarstroms geben.

Smart Meter bereits fast überall installiert

Im laufenden Geschäftsjahr 2021/22 werden von der Netz OÖ GmbH 115 Millionen Euro in das Netz investiert. Die Netz OÖ GmbH gehe für eine saubere Energiezukunft „in Vorleistung“, so Netz OÖ-Chef Manfred Hofer.

Zu diesen Vorleistungen gehöre auch eine 165-Millionen-Euro-Investition in 700.000 intelligente Messgeräte. Laut Hofer war Netz OÖ beim Smartmeter-Ausbau Vorreiter und hat bereits 99,2 Prozent aller Kundenanlagen mit den neuen Zählern ausgestattet. Diese Investition ermögliche es den Netzkunden, schon jetzt an den neuen Energiegemeinschaften teilzunehmen. Sie trage auch ihren Teil dazu bei, dass das oö. Stromnetz „vorbildhaft in Österreich ist“, so der Netz OÖ-Chef.

Hofer: „Wir betreiben das effizienteste Netz mit den geringsten Übertragungsverlusten. Auch das ist ein wesentlicher Beitrag zum Erreichen der Klimaschutz-Ziele.“ Für die Energiewende werde es notwendig, neue Wasserkraftwerke, rund zwei Millionen neue Photovoltaik-Anlagen und rund 1500 neue Windkraftanlagen zu errichten. Um diese Energiemengen aufnehmen und transportieren zu können, brauche es den „Netzausbau-Turbo“.

Forderung nach effizienten Verfahren

Effiziente, schnelle Verfahren seien ebenso notwendig wie klare Rahmenbedingungen, so Hofer. Die „immer gleichen“ Diskussionen um Freileitungen und Erdkabel würden den Ausbau lähmen. Hofer sieht den Umbau des Stromnetzes als „Jahrhundertaufgabe.“ Fossile Energieträger werden durch Strom ersetzt, deshalb müsse, wer „Ja“ zur Klimawende sagt, auch „Ja“ zur Nutzung elektrischer Energie sowie zu neuen Leitungen und Umspannwerken sagen.

Derzeit baut die Netz OÖ GmbH an Umspannwerken in Hörsching, Kronstof und Ohlsdorf. Abgeschlossen sind u.a. die Arbeiten am Umspannwerk Raab sowie das Projekt Almtal-Kremstal. Netz OÖ ist der Strom- und Erdgasnetzbetreiber des Energie AG-Konzerns. An das Netz sind mehr als 550.000 Kunden in Oberösterreich sowie Teilen Salzburgsund der Steiermark angeschlossen. Diese werden über ein 32.000 Kilometer langes Hoch- und Niederspannungsnetz mit Strom sowie ein 5600 Kilometer langes Leitungsnetz mit Erdgas versorgt.