Meinung

von Manfred Maurer

Nichtssagend

Kommentar zum fehlenden Statement der IGGÖ

Fünf Tage nach dem Attentat auf Salman Rushdie gab es bis Mittwochabend noch immer kein Statement der Islamischen Glaubensgemeinschaft in Österreich dazu. Keine Presseaussendung, kein Wort auf der IGGÖ-Homepage. Immerhin: IGGÖ-Präsident Vural thematisiert die von Islamisten bejubelte Bluttat auf Twitter: „Ich wünsche dem Autor Salman Rushdie nach der schweren #Messerattacke eine rasche Genesung. Menschenrechte sind unantastbar, dazu zählt neben dem Recht auf Leben auch die #Meinungsfreiheit.“

Kein Wort der Verurteilung. Kein Wort zur fatalen Wirkung des vom iranischen Mullah-Regime gesäten Hasses von einem, der sonst nicht müde wird, vor Hass zu warnen — wenn es um antimuslimischen geht.

Man kann Vurals windelweichen Tweet als Distanzierung vom Terror interpretieren. Aber: Warum zwitschert der IGGÖ-Chef nicht Klartext zum Anschlag auf Rushdie? Aus Angst vor islamistischen Falken? Aus Rücksicht auf Glaubensbrüder, die dem Gotteslästerer durchaus den Tod wünschen? Einschlägige Literatur dazu wird ja — ebenfalls ohne jedes Widerwort der IGGÖ — auch in Österreich verbreitet.

Warum lassen Politik und (die meisten) Medien die IGGÖ damit davonkommen? Aus Rücksicht? Aus falsch verstandener Toleranz? Oder: Aus Angst?

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