Ganz frisch auf den Markt kommt von dem auf historische Aufführungspraxis konzentrierten Quartett wieder ein Streichquartettalbum in Fortsetzung der vorausgegangenen Kammermusikstücke von Beethoven, Haydn und Schubert.
Diesmal haben sich Alina Ibragimova, Pablo Hernán Benedi (Violinen), Emilie Hörnlund (Viola) und Claire Thirion (Cello) die Preußischen Quartette von Mozart vorgenommen und spielen natürlich auf historischen Instrumenten mit Darmsaitenbespannung mit einer Ausdrucksstärke, die den hell-dunklen barocken Malstil mit seinen klanglich typischen Kontrasten hörbar machen.
Lesen Sie auch
Ist man auch die Musik Mozarts anders „gefärbt“ gewohnt, wirkt das Erlebnis dieser Auslegung sofort faszinierend. Erstens von der Möglichkeit spieltechnischer Differenzierungen und zweitens von der jeweils auslösenden Abwechslung des Satzcharakters.
Eine größere Spannung wird erzielt und steigert die Aufmerksamkeit, wenn Mozart in zarten Tönen musizieren lässt und dann plötzlich aggressiv wird, Leuchtkraft und Fahlheit aufeinander folgen, das Glühen und Blühen aus dem Herzen holt, um scheinbar kühl und nüchtern in seiner Musik zu werden. Gerade die drei Preußischen Quartette vertragen dieses Stimmungsbarometer, wenn man geneigt ist, genau hinzuhören.