Neue Heimverordnung soll Pfleger entlasten und Qualität steigern

Land OÖ, Städte und Gemeinden ziehen gemeinsam an einem Strang

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Ab kommenden Jahr gilt in Oberösterreich eine neue Heimverordnung (Oö. Alten- und Pflegeheimverordnung), diese wurde von der Landesregierung am Montag beschlossen. Die darin enthaltenen Änderungen sind direkte Ergebnisse der gemeinsam mit Städtebund und Gemeindebund erarbeiteten 50 Maßnahmen umfassende Oö. Fachkräftestrategie Pflege.

Entlastung des Personals

„Unsere Fachkräftestrategie verschwindet nicht in irgendwelchen Schubladen, wir gehen die Umsetzung aktiv an. Die neue Heimverordnung ist ein wichtiger Schritt für das Pflegepersonal in den Alten- und Pflegeheimen und für die dort betreuten Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher, denn sie bringt mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege und Betreuung und damit eine Entlastung unsers bestehenden Pflegepersonals“, zeigt sich Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (OÖVP/M.) erfreut.

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Die Leitung des Betreuungs- und Pflegedienstes wird nicht mehr zum Schlüssel hinzugerechnet, damit sollen Führungskräfte entlastet werden und sichergestellt werden, dass sie sich voll auf ihre Leitungs- und Führungsfunktion konzentrieren können. Ebenso werden schwangere Mitarbeiterinnen nur noch zu 50 Prozent ab dem sechsten Schwangerschaftsmonat eingerechnet. Die Höherbewertung der Demenz bei der Pflegegeldeinstufung bringt ebenfalls in Summe rund 3,5 Prozent mehr Personal.

Mehr Berufsbilder

Die neue Heimverordnung legt fest, welche Berufsgruppen in Alten- und Pflegeheimen zur unmittelbaren Pflege und Betreuung herangezogen werden dürfen. Um für die Heimträger mehr Flexibilität und eine größere Auswahl an potenziellen fachlich geschulten Mitarbeitern zu ermöglichen, sollen künftig auch folgende Berufsbilder zum Einsatz kommen: Diplomsozialbetreuung mit dem Schwerpunkt Familienarbeit sowie Fach- und Diplomsozialbetreuung mit dem Schwerpunkt Behindertenbegleitung.

Zur Unterstützung und Entlastung des bestehenden Pflegepersonals wird die neue Berufsgruppe „Stützpersonal“ eingeführt. Damit soll ein niederschwelliger Einstieg in die Pflege und Betreuung ermöglicht werden. Diese Personen sollen das Pflegepersonal bei hauswirtschaftlichen, administrativen und organisatorischen Aufgaben entlasten und in weiterer Folge zu einer Ausbildung im Bereich der Pflege motiviert werden.

Luger und Mader loben

„Das Pflegepersonal leistet Unglaubliches für die Bevölkerung. Die beschlossene Fachkräftestrategie und deren raschen Umsetzungsschritte bedeuten eine wesentliche Entlastung im Berufsalltag für unsere Fachkräfte. Die darin enthaltenen 50 Maßnahmen sind ein redliches Bemühen von Land, Städte- und Gemeindebund in diesen Bestrebungen“, so Städtebund-Chef Bgm. Klaus Luger (SPÖ/l.).

„Ich bin überzeugt, dass damit eine kurz- aber auch langfristige Besserung bewirkt wird, um die Mitarbeiter zu entlasten und sich mehr Menschen für einen Beruf in der Pflege entscheiden“, zeigt sich auch Gemeindebundpräsident Bgm. Christian Mader (OÖVP/r.) froh, dass mit der neuen Verordnung wesentliche Erleichterungen ermöglicht werden.