In der Krise gewinnt der Preis das Match gegen bewussten Einkauf

Unpackbar-Laden in der Linzer Harrachstraße kämpft ums Überleben

Dem Herzensprojekt von Christina Liu und Tina Prückl fehlen Kunden, die verpackungsfrei einkaufen wollen.
Dem Herzensprojekt von Christina Liu und Tina Prückl fehlen Kunden, die verpackungsfrei einkaufen wollen. © privat

Nach „Holis“ steht nun mit dem Unpackbar-Laden in Linz das zweite verpackungsfreie Geschäft vor dem Aus. „Es ist gerade eine harte Zeit für uns alle (…), leider sieht es momentan so aus, als ob wir im Februar schließen müssten“, ist auf der Facebookseite des Ladens zu lesen.

Knapp drei Jahre ist es her, dass Christina Liu und Tina Prückl das Geschäft in der Harrachstraße eröffneten. Jetzt fehlen die Kunden, wie Christina Liu im VOLKSBLATT-Gespräch erklärt.

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„Wir haben 2022 viel weniger verdient, als in den Jahren davor. Wir merken einfach, dass die Leute während der Corona-Zeit bewusster eingekauft haben“, so Liu. In der aktuellen Krise sei jedoch ein „Schritt zurück“ zu beobachten.

Aufgrund finanzieller Probleme würden viele wieder vermehrt im Diskonter einkaufen und nicht auf die Verpackung der Produkte achten „und das, obwohl wir gar nicht so teuer sind“, so Liu.

Bereits seit Sommer sei der Laden kaum mehr rentabel. Bevor man in die Schuldenfalle tappe, müsse man die Reißleine ziehen. Aufgegeben haben die beiden Betreiberinnen aber noch nicht.

„Wir müssen uns von Monat zu Monat arbeiten“, so Liu. „Wir hoffen, (…)dass es sich ab Jänner wieder bessern wird, sodass wir (…) und unserem Herzensprojekt weiterhin nachgehen können“, ist auch auf der Facebook-Seite zu lesen.

Bezüglich Verpackungsvermeidung gäbe es in Österreich nämlich noch genug zu tun. „Es braucht ein Umdenken“, so Liu. Verpflichtende Recyclingquoten etc. seien zwar toll, besser sei es jedoch, Müll gleich so gut es geht zu vermeiden.

Von Verena Schöberl

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