VW ID. Buzz Pro – Mein VW mit der kurzen Schnauze

VW hat seinen knuffigen und kultigen Kleinbus ins Elektrozeitalter transformiert. Der ID. Buzz nimmt dabei stilistische Anleihen an seinem legendären Vorgänger und zeigt sich andererseits emanzipiert in Sachen Innenraum und technische Helferlein.

1950 begann die Serienfertigung des VW-Bus. Die Technik – inklusive Heckantrieb – hattte der Bulli damals größtenteils vom Käfer übernommen; die Pkw-Sparte war sozusagen Geburtshelfer einer Baureihe, die ikonisch werden sollte.

Sieben Generationen des Bulli (natürlich mit Verbrennungsmotor) gibt es, aber es war natürlich auch den Verantwortlichen in Wolfsburg und Hannover – dort sitzt die Nutzfahrzeugsparte von VW – klar, dass es auch einmal einen E-Bulli geben wird müssen.

Typenschein

VW ID. Buzz Pro

Preis: ab € 70.863,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 83.881,80, unter anderem inklusive Außenlackierung Candy Weiß/Energetic Orange Metallic € 2998,80; einen ID. Buzz (Pro) gibt es ab € 70.863,- NoVA/Steuer: 0 %/ € 0,- jährlich Garantie: 5 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung, 2 Jahre Reparatur-Gewährleistung auf Werkstattarbeit, Originalteile und Originaltauschteile, 8 Jahre bis max. 160.000 km auf den Akku Service: alle 30.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten: Motor: permanenterregter Synchronmotor, 150 kW/204 PS Spitzenleistung, 70 kW/95 PS 30-Minuten-Leistung, max. Drehmoment 310 Nm Getriebe: Eingangautomatik Antrieb: Heckantrieb Höchstgeschwindigkeit: 145 km/h Beschleunigung 0-100 km/h: 10,2 s Leistungsgewicht: 12,1 kg/PS WLTP-Verbrauch: 21,3 kWh VOLKSBLATT-Testverbrauch: 22,2 kWh

Eckdaten: L/B/H: 4712/1985/1951 mm Radstand: 2989 mm Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 2465/3000 kg Anhängelast gebr./ungebr.: 1000/750 kg Kofferraum: 469-3672 Liter Akku: 77 kWh (netto) Reifen: 4 x 235/50 R20 104T auf 20“-Alus

Sicherheit: Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA/BSD/RSR/LKA/ACC/TPMS Airbags: 6

Geländedaten: Bodenfreiheit: 158 mm Böschungswinkel vorne/hinten: 16,4°/14,8° Rampenwinkel: 12°

Pkw- und Nutzfahrzeugsparte des Konzerns arbeiteten Hand in Hand für den Elektrowagen, den es zurzeit als fünfsitzigen Bus sowie als Transportervariante gibt. Die Basis des 4,712 Meter langen, heckgetriebenen ID. Buzz bildet dabei der Modulare Elektroantriebs-Baukasten (MEB), auf dem bereits die Pkw der ID-Familie stehen.

Laut VW trägt der „emotionalste ID des VW-Konzerns“ 70 Jahre Bulli-DNA in sich; erkennbar beispielsweise am großen Logo an der Front und den kurzen Überhängen an Front und Heck. Dadurch wird der heckgetriebene Elektro-Bulli zum Rangiermeister; trotz 2,90 Meter Radstand.

Einen konzerninternen Bestwert stellt der fein abgestimmte E-Bus in der Theorie auch auf: 170 Kilowatt Ladeleistung schafft der ID. Buzz, der laut VW weniger als 19 Kilowattstunden Strom verbrauchen und dank 77-Kilowattstunden-Batterie gut 420 Kilometer weit fahren soll. In der Praxis kommt er beim Laden auf ein gutes Drittel der versprochenen Ladeleistung und bei der Reichweite ist bei kalten Temperaturen nach gut 360 Kilometern Schluss.

Hier lohnt sich der Verzicht auf die Dreizonen-Klimaanlage und der Einsatz der dreistufigen Sitz- sowie Lenkradheizung, um den Verbrauch zu senken. Und apropos Verbrauch: Dieser kommt mit gut 22 Kilowattstunden relativ nahe an den WLTP-Referenzwert heran – hier hilft die (zur Not ausschaltbare) vorausschauende Rekuperation.

Beim Antritt zeigt sich der VW im Sport-Modus forsch, die Wankbewegungen bei schnellen Kurvenfahrten halten sich überraschend in Grenzen und sowohl Lenkung als auch Bremsen agieren souverän.

Assistenztechnisch wartet der elektrische Bulli mit jeder Menge Features auf, der Wendekreis ist mit elf Metern eine Ansage, die tausend Kilo Anhängelast ebenso. Im durchdachten, riesigen und funktionalen Innenraum werden recycelte Kunststoffe verwendet – um der Nachhaltigkeit zu genügen.

Die Softwareupdates werden selbstverständlich „over the air“ durchgeführt, wobei das Infotainmentsystem in puncto Geschwindigkeit und Bedienlogik generell einen guten Eindruck hinterlässt. Dazu kommen Annehmlichkeiten wie USB-C-Ports, elektrisch einstellbare Sitze sowie elektrische Schiebetüren.

Natürlich eignet sich der Bus perfekt für das Familienwochenende samt vorigen Großeinkauf. Davon zeugen nicht nur die zahlreichen praktischen Ablagen 1,69 Quadratmeter Gepäckraumfläche stehen dafür im ID. Buzz bereit.

Dabei präsentiert sich das Gepäckabteil samt elektrischer Heckklappe fein verarbeitet und durchdacht aufgebaut – davon zeugt der aufklappbare Zwischenboden, um etwa die Ladekabel Boxen zu verstauen. Nachteil: Die Ladekante ist dadurch ziemlich hoch.

Fazit

Zeitgemäße und gelungene Interpretation eines VW-Klassikers. Das Zeug zum Kultauto hat der ID. Buzz allemal, allerdings ist der Preis mit gut 80.000 Euro heftig.

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