„Klares Bekenntnis zu unseren regionalen Händlern“

Andreas Kostelecky ist für die chinesischen Automarken Maxus und MG verantwortlich und setzt auf bewährte Vetriebswege

Andreas Kostelecky: „Wir haben zwei renommierte Händlerbetriebe – Autowelt Linz und das Autohaus Leeb in Wels – für unsere Produkte begeistern können.“ © MG Motor Austria

Seit November 2020 ist Andreas Kostelecky Geschäftsführer von MG Motor Austria und Maxus Motors Austria. Bei beiden chinesischen E-Auto-Marken sieht der Manager großes Potenzial, speziell in Oberösterreich.

Wie werden sich die Autoverkäufe in Österreich dieses Jahr entwickeln?

ANDREAS KOSTELECKY: Ich gehe von etwa 225.000 Fahrzeugen aus.

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Wird sich die Lieferkettenthematik also heuer beruhigen?

Das ist von Hersteller zu Hersteller unterschiedlich. Was wir sehen ist, dass es im Logistikbereich noch Verwerfungen gibt.

Im Vorjahr war der MG5 ein neues Modell der Marke. Da gab es Lieferprobleme, sind diese mittlerweile beseitigt?

Ja. Diesen Einstand hat sich der MG5 als erster vollelektrischer Kombi der Welt nicht verdient. Das war der allgemeinen Marktsituation rund um den Globus geschuldet. Ich gehe daher von deutlich höheren Verkäufen dieses Jahr aus.

Was ist der Grund, warum MG einen hohen Privatkundenanteil hat? E-Autos werden ja eher als Firmenwagen angeschafft.

Das lässt sich hauptsächlich mit dem Preis-Leistungsverhältnis begründen. Wir haben attraktive Modelle.

Stichwort Flottenkunden.

Da sind wir auf einem guten Weg. Man hat es da als relativ neue Marke schwer, sich gegen die arrivierten Hersteller durchzusetzen und von den Unternehmen wahrgenommen zu werden. Wir konnten da aber kürzlich zwei namhafte Kunden gewinnen.

Welche?

Das kann ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. Eines der beiden Großunternehmen hat aber seine Zentrale in Linz.

Als zweite Marke verantworten Sie den Nutzfahrzeughersteller Maxus. Wie läuft das Geschäft mit den elektrischen Nutzfahrzeugen?

Da sind wir bei der Marktentwicklung in etwa ein Jahr hinter MG, was auch der Corona-Krise geschuldet ist. Das ist aber auch von Vorteil, weil wir so in Ruhe den Markt bearbeiten können.

Inwieweit?

Bei gewerblichen Kunden ist es wichtig, dass deren Autos bei etwaigen Services, Reparaturen oder Unfällen schnellstmöglich wieder flottgemacht werden. Da kommt der Servicekette und der Teileverfügbarkeit eine wesentlich höhere Bedeutung zu als im Pkw-Bereich. Da sind wir derzeit stark dahinter.

Wer soll ein elektrisches Nutzfahrzeug kaufen? Gibt es dafür überhaupt einen Markt, bei dem man profitabel agieren kann?

Ja, den sehen wir. Ich denke an Zustellfirmen, denn mittelfristig ist es durchaus denkbar, dass es für Autos mit Verbrennungsmotoren auch in den österreichischen Großstädten Einfahrverbote geben wird.

Wie schätzen Sie da den Markt Oberösterreich ein?

Der hat großes Potenzial. Wir haben zwei renommierte Händlerbetriebe – Autowelt Linz und Leeb in Wels – für unsere Produkte begeistern können. Und elektrische Nutzfahrzeuge sind darüber hinaus auch für Kommunen durchaus interessant.

Gibt es da nicht Ressentiments gegenüber chinesischen Herstellern?

Im Firmenbereich sicherlich nicht, im kommunalen Bereich möglicherweise vereinzelt. Aber auch das glaube ich nicht wirklich. Da wir nach wie vor auf ein Händlernetz setzen, ist für den Kunden daher der jeweilige Händler der lokale Geschäfts- und Ansprechpartner. Das ist der Vorteil eines Händlernetzes. Wir punkten darüber hinaus mit einem sehr attraktiven Preis-Leistungsverhältnis. Und das ist schlussendlich auch ein gewichtiges Argument.

Das heißt, ein klares Bekenntnis zu einem Händlernetz und kein Agenturmodell?

Ja.

Mit MG-Geschäftsführer ANDREAS KOSTELECKY sprach Oliver Koch

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