Handys ersetzen keine Freunde

Laut neuer Medien-Studie verbringen Jugendliche etwa 130 Minuten täglich im Internet

Persönliche Treffen sind für fast alle Jugendliche unverzichtbar.
Persönliche Treffen sind für fast alle Jugendliche unverzichtbar. © Kerkez - stock.adobe.com

„Ein Leben ohne Smartphone — unvorstellbar. Persönliche Treffen — unverzichtbar“, das bestätigt die bereits zum achten Mal vom market-Institut erstellte oö. Jugend-Medien-Studie.

In rund 1000 Interviews gaben 500 Jugendliche zwischen elf und 18 Jahren, 300 Eltern und 200 Pädagogen der Sekundarstufen an NMS und AHS Antworten zum Thema „Digitale Kommunikation“.

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Demnach schreiben gut zwei Drittel der Jugendlichen fast täglich über Messaging-Dienste mit ihren Eltern. Mit Lehrkräften überwiegt der persönliche Kontakt (61 Prozent). Lernplattformen sind hier die zweite wichtige Kommunikationsschiene, die von einem Viertel der Jungen häufiger genutzt wird.

Reale Treffen wichtiger als virtuelle

Auch wenn mehr als die Hälfte der Jugendlichen häufiger Nachrichten über WhatsApp und Co. verschickt als im Vorjahr, so bleiben persönliche Treffen für 91 Prozent der Befragten unverzichtbar. Für zwei Drittel ist es dennoch wichtig, in einer guten Freundschaft häufig Nachrichten und Videos auszutauschen.

Drei Viertel aller jungen Menschen nutzen daher WhatsApp, auf Instagram treiben sich eher Ältere (78 Prozent der 15 bis 18-Jährigen) herum. Zum „Pick’n bleiben“ verleiten vor allem TikTok und YouTube: Rund ein Drittel der Nutzer verbringt täglich ein bis drei Stunden in den beiden Kurzvideo- und Musik-Apps. Im Durchschnitt sind das täglich 130 Minuten im Internet.

Das führt häufiger zu Problemen: Der Mehrheit sind Hasskommentare im Netz aufgefallen. So wird ein Viertel aller Mädchen zwischen 15 und 18 Jahren im Internet sexuell belästigt. Während Pädagogen „digitales Mobbing“ deutlich wahrnehmen, wird dessen Häufigkeit von den Eltern unterschätzt.

Haberlander: Chancen nutzten, Risiken erkennen

„Die Medienwelt verändert sich rasant. Für unsere Jüngsten heißt das: Chancen nutzen, aber auch Risiken kennen“, betont Bildungsreferentin und LH-Stv. Christine Haberlander. Wichtig sei, dass sich Eltern mit dem digitalen Nutzungsverhalten ihrer Kinder auseinandersetzen. Laut Bildungsdirektor Alfred Klampfer sollen die Schüler kompetente und verantwortungsbewusste Mediennutzer werden.mm