Hausapotheke auf Schuss

Ein kleines Missgeschick ist rasch passiert. Für den Notfall ist es daher wichtig, etliche Medikamente und auch Verbandsmaterial zu Hause vorrätig zu haben – abgestimmt auf die im Haushalt lebenden Personen. Denn für Kinder gibt es etwa je nach Alter spezielle Arzneimittel. Entscheidend sind auch die richtige Lagerung und die regelmäßige Kontrolle von Ablaufdaten.

Die Hausapotheke gehört zumindest einmal im Jahr überprüft. Medikamente sollten in der Originalverpackung samt Beipacktext kühl, trocken und lichtgeschützt aufbewahrt werden. © kostikovanata – stock.adobe.com

Nicht nur Medikamente haben ein Ablaufdatum, auch Pflaster oder Verbandsmaterial erreichen früher oder später das Ende ihrer Verwendungsdauer und gehören dann ersetzt. ApoLife-Apotheker haben einige Tipps:

  • Küche oder Badezimmer sind die schlechtesten Orte für die Hausapotheke. Denn dort kommt es zu den größten Temperaturunterschieden und hoher Luftfeuchtigkeit. Diese Einflüsse können den Verfall von Arzneimitteln beschleunigen, sie wirkungslos oder sogar schädlich machen. Idealerweise kommt die Hausapotheke an einen trockenen, kühlen sowie lichtgeschützten Ort, der überdies für die Kleinen unerreichbar sein sollte. „Bei der Lagerung sollen die Aufbewahrungshinweise auf der Packung und im Beipackzettel beachtet werden. Grundsätzlich gilt: Medikamente unbedingt vor Licht und Feuchtigkeit schützen und bei 15 bis 25 Grad Celsius aufbewahren“, betont Susanne Ergott-Badawi von der Österreichischen Apothekerkammer: „Eine Lagerung von Arzneimitteln im Kühlschrank ist nur dann empfehlenswert, wenn dies ausdrücklich angegeben ist. Ratsam ist, Medikamente in der Originalverpackung zu belassen.“
  • In die Hausapotheke gehören auch Notrufnummern. Eine Notiz mit den wichtigsten Telefonnummern kann ebenso wie ein Erste-Hilfe-Leitfaden extrem nützlich sein.
  • Idealerweise durchsucht man ein- bis zweimal jährlich die Hausapotheke nach abgelaufenen oder nicht mehr benötigten Präparaten. Diese beim nächsten Apothekenbesuch vorbeibringen oder bei einer Problemstoffsammelstelle abgeben – keinesfalls im normalen Müll oder in der Toilette „entsorgen“. Blister und Flaschen aus der Schachtel nehmen und die Schachteln in den Altpapier-Container werfen. Danach heißt es, die Hausapotheke wieder aufzufüllen. ApoLife-Generalsekretär Martin R. Geisler weiß: „Die Auto-Apotheke wird oft überprüft – aber jene zuhause kontrolliert kaum jemand. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit, diese zu benötigen, deutlich höher. Wir empfehlen, einen Fixtermin im Kalender vorzumerken, der jährlich wiederkehrt und der Überprüfung der Hausapotheke dient.“

Grundausstattung

Und was sollte grundsätzlich drinnen sein: Als Grundausstattung werden von Experten u. a. ein Gel oder Tabletten gegen Sodbrennen, ein Mittel gegen Durchfall sowie eine Elektrolytlösung zum Ausgleich des Flüssigkeitsverlusts im Falle des Falles, Creme(s) gegen Sonnenbrand, Juckreiz und Insektenstiche empfohlen, ebenso wichtig ist ein Gel für Sportverletzungen, das kühlend und abschwellend wirkt, zum Beispiel bei kleinen Prellungen. Als Schmerzmittel eignen sich Ibuprofen oder Paracetamol – gegen Kopfschmerzen oder bei sehr hohem Fieber.

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Lutschtabletten gegen Halsschmerzen – einige Sorten wirken befeuchtend und tun bei trockenem Hals daher besonders gut – sind ebenso sinnvoll wie ein Nasenspray, der aber nur gezielt und keinesfalls regelmäßig angewendet werden soll. Bei Bedarf wird auch zu einer Herpessalbe und Augentropfen – Achtung rasches Ablaufdatum – geraten.

Zur Basisausstattung an Verbandsmaterial gehören Pflasterstrips und Wundschnellverband in verschiedenen Größen, sterile Kompressen, um Wunden keimfrei abzudecken, Mullbinden und elastische Binden in verschiedenen Breiten, um sterile Kompressen zu fixieren oder um Salbenverbände zu machen, spezielles Verbandszeug bei leichten Verbrennungen und Verbandklammern, um Verbände zu fixieren sowie eine Verbandsschere und optional ein Dreiecktuch, um es als Armschlinge zu nutzen.

Nicht fehlen sollten ein digitales Fieberthermometer, eine Zeckenzange, Pinzette, Einmalhandschuhe, ein Desinfektionsmittel, mit dem auch Wunden desinfiziert werden können, eine Wärmflasche und Kühlkompressen, die im Gefrierfach aufbewahrt werden.

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