Schlusslicht Austria Lustenau hat mit dem ersten Heimsieg der Saison wieder Hoffnung im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga geschöpft. Die Vorarlberger setzten sich zum Abschluss des Grunddurchgangs am Sonntag vor 3.607 Zuschauern in Bregenz gegen Aufsteiger Blau-Weiß Linz mit 2:0 (0:0) durch. Dank der Treffer von Anderson (60.) und Leo Mikic (91.) hat die Mannschaft von Trainer Andreas Heraf nach der Punkteteilung einen Rückstand von nur zwei Zählern auf die WSG Tirol.
Unter Neo-Coach Heraf feierten die zuvor sieglosen Lustenauer den zweiten Saisonerfolg, die Linzer von Trainer Gerald Scheiblehner verpassten hingegen eine bessere Ausgangsposition für die letzten zehn Runden in der Qualifikationsgruppe. Die Oberösterreicher, die zum achten Mal in Serie ohne Sieg blieben, liegen nach der Halbierung vier Zähler vor den Lustenauern, bei Punktegleichstand werden die Linzer aber vorgereiht.
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Bei den Lustenauern fehlte Pius Grabher am Sonntag nach seiner Roten Karte beim 1:1 bei Rapid, bei den Linzern musste Paul Mensah gelbgesperrt aussetzen. Bei regnerischen Bedingungen im Ausweichstadion in Bregenz kontrollierten die Gäste in der Anfangsphase das Spielgeschehen.
Es dauerte 14 Minuten, bis BW-Torjäger Ronivaldo die große Chance auf die Führung vorfand: Der Stürmer brachte einen Kopfball aus fünf Metern aber knapp nicht im leeren Tor unter. Wenig später zeichnete sich Lustenau-Tormann Domenik Schierl bei einem Distanzschuss von Marco Krainz (22.) aus.
Die Scheiblehner-Elf kam bei mittlerweile heftigen Regenfällen zu den deutlich besseren Möglichkeiten. Einen blinden Rückpass von Matthias Maak in den eigenen Strafraum fing Simon Seidl ab, der Bruder von Rapid-Kicker Matthias Seidl schoss den Ball aber völlig freistehend drüber (30.).
Nach dem Seitenwechsel verzeichnete Yadaly Diaby (48.) mit einem Aufsitzer die zunächst gefährlichste Chance der Lustenauer, die deutlich offensiver aus der Kabine kamen. Nach einer Stunde stürmte Anderson bei einem Eckball heran und köpfelte aus fünf Metern zur Führung, BW-Goalie Nicolas Schmid rutschte der Ball dabei durch die Hände.
Die Führung ging in Ordnung, Schmid verhinderte bei einem Diaby-Schuss aus spitzem Winkel einen größeren Rückstand (73.) für die Linzer. Auf der Gegenseite parierte Schierl einen gefährlichen Kopfball (79.), dann verstolperte Manuel Maranda aus kurzer Distanz (80.).
Die Lustenauer verteidigten nun mit allen Feldspielern und legten in der Nachspielzeit sogar nach. „Joker“ Mikic zog nach einem Steilpass alleine auf das Tor zu, umkurvte Schmid und traf locker zum Endstand.
„Wir hatten in der ersten Hälfte drei Chancen, haben aber kein Tor erzielt. Das waren die drei Gründe, warum es zur Halbzeit 0:0 gestanden ist. Das erste Gegentor war ein Eigenfehler, das ist unglücklich. Wenn man kein Tor schießt, dann verliert man auch verdient. Das wäre heute ein Bonusspiel gewesen“, ägerte sich Blau-Weiß Trainer Gerld Scheiblehner.
Zum Abstiegskampf meinte der Coach: „Es ist so, wie es ist. Wir haben von Anfang an gewusst, dass wir bis zum Schluss kämpfen werden müssen. Wir müssen die Köpfe schnell wieder aufrichten und an den Klassenerhalt glauben.“