A. Bruckner, M. Giesen: Symphonie V, Orgelversion

Man kann Bearbeitungen von Sinfonien noch so kritisch gegenüberstehen, jene von Anton Bruckners „Symphonie V“ in einer Transkription für Orgel von Matthias Giesen hat ihre besondere Berechtigung.

Bruckner hat diese Sinfonie von einem Orchester gespielt nie gehört, ehe sie schlussendlich der Öffentlichkeit präsentiert wurde, das gleicht einem Mysterium. Da man aber weiß, dass der Meister seine Einfälle meist von der Orgel bezog und sich vom Klang der „Königin der Instrumente“ inspirieren ließ, ist die Version seiner fünften Sinfonie für Orgel so etwas wie ein Urprodukt seines sinfonischen Schaffenskomplexes.

Viele Sinfonien von Bruckner wurden vorerst auf zwei Klavieren vorgestellt, so auch die „Fünfte“ 1887, was aber auch nachher zu keiner Orchesteraufführung führte. Erst 1894 fand die Uraufführung spät aber doch in Graz statt, woran die Bruckner-Förderer Gebrüder Schalk nicht ganz schuldlos waren, weil sie gerne in Bruckners Werk eingriffen, danach aber dem Meister von einem Riesenerfolg berichten konnten.

Stiftskapellmeister und Organist in St. Florian, Matthias Giesen, ging an die Übertragung mit großer Ehrfurcht heran, befasste sich damit über viele Jahre und wurde dem Werk spieltechnisch wie musikalisch vollauf gerecht. Wie die 2018 präsentierte Aufnahme bei Gramola beweist und Bruckners „Fünfte“ der Nachwelt in gültiger Orgelversion übergibt, ohne dass man auf die Klavierfassung verzichten sollte.

Hörprobe:

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