Ab 40 der Demenz vorbeugen

Eine aktuelle britisch-französische Studie belegt einen Zusammenhang zwischen Herz und Hirn. Jene Probanden, die im mittleren Lebensalter sehr gesund und sportlich aktiv waren, bauten im Alter kognitiv wesentlich langsamer ab als weniger fitte. Die Personen mit den besten Werten konnten ihr Demenzrisiko – gemessen an der Gruppe mit den schlechtesten Werten – nahezu halbieren.

Etwa 130.000 Österreicher leiden derzeit an einer demenziellen Erkrankung. Stimmen die Prognosen, wird sich diese Zahl in 30 Jahren verdoppelt haben. Prävention nimmt deshalb einen immer höheren Stellenwert ein.

Eine aktuelle Studie eines britisch-französischen Forschungsteams kommt zu dem Schluss, dass es einen Zusammenhang zwischen einem gesunden Herzen in der Lebensmitte und einem demenzfreien Lebensabend gibt. Wie wichtig es ist, dem Gedächtnisverlust schon frühzeitig entgegenzuwirken, weiß auch Primar Peter Dovjak vom Salzkammergut Klinikum Gmunden.

Über einen Zeitraum von 25 Jahren wurden im Zuge der Studie Gesundheitsdaten von knapp 8000 Menschen ausgewertet. Die wichtigste Erkenntnis: Jene Probanden, die im mittleren Lebensalter sehr gesund und sportlich aktiv waren, bauten im Alter kognitiv wesentlich langsamer ab als weniger fitte Teilnehmer.

Die Personen mit den besten Werten konnten ihr Demenzrisiko – gemessen an der Gruppe mit den schlechtesten Werten – nahezu halbieren. Blutdruck, Blutfette, Blutzucker sowie Aktivitätslevel waren die wichtigsten Parameter. Das Ergebnis der Studie besagt, dass besonders ein gesundes Herz vor dem Abbau der grauen Hirnsubstanz – einem Vorgang, der für die Demenz mitverantwortlich ist – schützt.

Vorsorge muss schon ab 40 beginnen

„Dass ein gesunder Lebensstil in jüngeren Jahren generell dazu führt, deutlich weniger gesundheitliche Probleme im Alter zu haben, ist nicht neu. Aber an Demenz denkt man mit 40 oder 50 Jahren meist noch nicht, und wenn, dann glaubt man, noch viel Zeit für die Vorsorge zu haben. Diese neue Studie legt jedoch nahe, dass man gar nicht früh genug anfangen kann, etwas für sein Herz und damit auch für sein Hirn zu tun“, betont Dovjak.

Ab dem 40. Lebensjahr steigen Blutdruck und Blutfettwerte häufig an. Das liegt zum einen daran, dass im Körper in vielen Bereichen bereits Abbauprozesse beginnen, und zum anderen an den persönlichen Rahmenbedingungen.

Zudem handelt es sich bei diesem Alter oft um die arbeitsreichsten Jahre im Leben, was zu einem eher ungesunden Lebensstil mit viel Stress, unzureichendem Schlaf, ungesundem Essen und zu wenig Bewegung führt: „Alles was das Herz in diesem Alter positiv beeinflusst, ist auch eine Investition in die geistige Gesundheit. Dementsprechend sollten gesättigte Fette nur in geringem Ausmaß konsumiert werden, und stattdessen sollten umso mehr Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und Nüsse auf dem Teller landen. Auch tägliche Bewegung, etwa 30 Minuten lang, trägt wesentlich zur Förderung der kardiovaskulären Gesundheit bei und hilft, Stress abzubauen.“

Gut gegen Demenz ist nicht nur ein gesunder Lebensstil, auch ein Training der grauen Zellen unterstützt die Vorsorge. Wer schreibt, singt, eine Sprache oder ein Instrument lernt und sich aktiv in einen Verein oder im Familienleben einbringt, leistet damit einen wertvollen Beitrag zur Demenz-Prävention. Auch damit sollte möglichst früh begonnen werden.

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