Abend mit einförmigem Programm

Sechs Violinkonzerte von Pietro Locatelli im Brucknerhaus

Solistin Isabelle Faust
Solistin Isabelle Faust © LIVA

Pietro Locatelli ist Fachleuten ein Begriff, sonst aber kaum bekannt. Im Abo-Konzert des Brucknerhauses machte man das Publikum am Montag mit sechs Violinkonzerten des italienischen Barockmeisters bekannt. Mit der Solistin Isabelle Faust und dem von Giovanni Antonini geleiteten Originalklangensemble „Il Giordino Armonico“ standen ideale Interpreten zur Verfügung.

Schade nur, dass sich der Große Saal akustisch als nicht günstig erwies. Weder das klein besetzte Orchester noch die prachtvolle Stradivari der Solistin konnten sich in dem viel zu großen Raum voll entfalten. Dass die Aneinanderreihung sechs ähnlicher Kompositionen zu einer Einförmigkeit führt, muss als weiterer Kritikpunkt erwähnt werden. Davon abgesehen erlebte man eine spannende Interpretation, die große Transparenz mit zupackender Stringenz zu verbinden wusste. An die Grenzen der Machbarkeit geht das A-Dur-Konzert, von elegischer Ausdruckskraft geprägt ist das Es-Dur-Konzert.

Alle Werke verlangen ein Höchstmaß an Virtuosität, die der komponierende Geiger Locatelli offenbar besessen hatte. Nicht zu Unrecht wird er auch gerne mit Paganini verglichen. Trotz der angeführten Einschränkungen ist es sicherlich verdienstvoll, das Schaffen eines vernachlässigten Meisters der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Ob die Wiederbelebung Locatellis anhält, wird sich weisen.

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