Abholzung im Amazonas: Investoren fordern von Brasilien Rodungsstopp

Investmentfonds, die Vermögenswerte von fast vier Billionen US-Dollar verwalten, haben Brasilien aufgefordert, die Rodung des Amazonas-Regenwalds zu stoppen. In einem offenen Brief warnten sie am Dienstag davor, dass Kohlendioxidemissionen und der Verlust der biologischen Vielfalt ein „systemisches Risiko“ für ihre Finanzportfolios darstellen.

Die Manager aus Ländern in Europa, Asien und Südamerika äußerten die Sorge, dass Brasiliens Regierung die Corona-Pandemie nutze, um eine ökologische Deregulierung durchzusetzen, die „das Überleben des Amazonas gefährden könnte“.

Sie forderten den klimaskeptischen und rechtsradikalen Staatspräsidenten Jair Bolsonaro auf, ein „klares Engagement“ für die Reduzierung der Rodungen und den Schutz der Ureinwohner zu zeigen.„Wir sind besorgt über die finanziellen Auswirkungen, die die Abholzung und die Verletzung der Rechte der Ureinwohner auf unsere Klienten und Beteiligungsunternehmen haben könnten“, erklärten die Manager.

Umweltschützer warnen, dass 2020 das zerstörerischste Jahr für den weltgrößten Regenwald werden könnte. Die Verluste könnten noch größer ausfallen als durch die Brände im vergangenen Jahr. Allein im Mai wurden 829 Quadratkilometer im brasilianischen Amazonas-Gebiet gerodet, wie Satellitenbilder des brasilianischen National Space Research Institutes zeigen. Das sind zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

Seiji Kawazoe von der japanischen Vermögensverwaltung Sumitomo Mitsui sagte, Folgen des Klimawandel für das Geschäft zu vermeiden sei zu einem Hauptanliegen geworden. Die Treuhandgesellschaft ist eine von mehr als zwei Dutzend Firmen, die den offenen Brief unterzeichneten. Die meisten Unterzeichner sind Mitglieder der Initiatoreninitiative für nachhaltige Wälder. Gemeinsam verwalten sie mehr als 3,75 Billionen Dollar Vermögenswerte. Unterschrieben haben den Brief unter anderem die britische LGPS Central, die französische Comgest sowie Norwegens größter Rentenfonds KLP.

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Die meisten Unterzeichner sind Mitglieder der Initiatoreninitiative für nachhaltige Wälder. Gemeinsam verwalten sie mehr als 3,75 Billionen Dollar Vermögenswerte. Unterschrieben haben den Brief unter anderem die britische LGPS Central, die französische Comgest sowie Norwegens größter Rentenfonds KLP.

Vergangenen Freitag kündigte die EU-Kommission an, in Zukunft strenger gegen Produkte in europäischen Supermärkten vorzugehen, die mit der Abholzung im Amazonas-Gebiet in Verbindung stehen. Derzeit würden die Folgen legislativer Schritte und anderer Vorschläge geprüft, sagte Umweltkommissar Virginijus Sinkevicius.

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