Abstimmung über „Zukunftsweg“

Diözesanforum berät am Samstag über die neue Pfarrstruktur

Auf dem Weg in die Zukunft beginnt für die Diözese Linz am Wochenende eine heiße Phase. Das Diözesanforum berät über die neue Pfarrstruktur, es wird dann eine Empfehlung für den Bischof abgeben, der das letzte Wort hat. Bischof Manfred Scheuer wird sich noch mit seinem Konsistorium treffen und bis Ende Februar eine Entscheidung darüber treffen, ob das Modell umgesetzt wird.

Geht alles nach Plan, werden dann im Herbst bereits die ersten Pilotpfarren beginnen. Nach einem Jahr Vorbereitungszeit wäre dann ein Jahr für die Umsetzung geplant. Sukzessive könnten dann die weiteren Dekanate umgestellt werden.

Stich.wort

Das geplante Strukturmodell der Diözese Linz

Die derzeitigen Pfarren bleiben in Form von Pfarrgemeinden als selbstständige Einheiten bestehen und sollen Grundfunktionen von Kirche — Verkündigung, Liturgie, Caritas und Gemeinschaft — ermöglichen. Diese Pfarrgemeinden sollen vor Ort von Teams unter Einbeziehung von Ehrenamtlichen geleitet werden. Ausgehend von den bisherigen 39 Dekanaten sollen als übergeordnete Ebene rund 40 Pfarren gebildet werden, von denen jede aus durchschnittlich 14 Pfarrgemeinden besteht. Diese soll von einem Pfarrvorstand geleitet werden, der aus dem Pfarrer, dem Pastoralvorstand und dem Verwaltungsvorstand bestehen soll.

Aber gegen das Modell regt sich auch Widerstand, Hauptknackpunkt ist die „kollegiale“ Leitung der Pfarren. Laut Kirchenzeitung wollte die Diözese Trier ein ähnliches Modell umsetzen. Der Vatikan hat aber das „Gesetz zur Umsetzung der Diözesansynode“ ausgesetzt und prüft die Regelung des Bischofs.

Auslöser waren Beschwerden von Geistlichen und Gläubigen, denn laut Kirchenrecht ist klar geregelt, dass eine Pfarre von einem Pfarrer geleitet wird. Dies ist zwar in Trier vorgesehen, aber „wir denken Leitung im kirchenrechtlich vorgesehenen Rahmen weiter: kollegial und mit geteilter Verantwortung und Macht. Deswegen sehen wir Leitungsteams für die Pfarreien der Zukunft vor“, heißt es in den Erläuterungen der Diözese Trier. Auch in Oberösterreich hat die Diözese solche Teams vorgesehen, die Gesamtleitung obliegt zwar dem Pfarrer, der aber Aufgaben an die beiden Vorstände delegiert — und dies wird am Beginn der Amtsperiode fixiert. Auch in Oberösterreich gibt es deswegen skeptische Geistliche, wie diese am Samstag votieren, ist derzeit unsicher. Ein gemeinsames Abstimmungsverhalten soll aber laut Kirchenzeitung nicht geplant sein.

Aber mit der bischöflichen Entscheidung ist der Weg noch nicht abgeschlossen: Im Frühjahr startet nämlich eine Projektgruppe unter der Leitung von Generalvikar Severin Lederhilger, um eine Strukturreform der diözesanen Ämter und Einrichtungen vorzubereiten. Dieser Prozess soll Mitte des kommenden Jahres abgeschlossen sein.

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