Neuer Vorstoß im Kampf gegen Arbeitskräftemangel

Wirtschafts-Landesrat: „Steuerfreien Zuverdienst in Pension ermöglichen“

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (l.) mit market-Geschäftsführer David Pfarrhofer.
Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner (l.) mit market-Geschäftsführer David Pfarrhofer. © Land OÖ/Sternberger

Oberösterreich erlebt eine Wirtschaftskonjunktur wie nie zuvor, 706.000 Menschen sind in Beschäftigung – ein Rekord. Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner: „Gleichzeitig suchen unsere Betriebe händeringend nach Arbeitskräften.“

Um die Lage zu entspannen, will Achleitner Pensionisten dazu bewegen, sich einen Zuverdienst zur Regelpension zu ermöglichen. Besonderes Zuckerl dabei: Der Zuverdienst soll steuerfrei sein. Achleitner: „Die Vorteile liegen auf der Hand: Erfahrungswissen und Fachkräfte für die Betriebe und auf der anderen Seite ein attraktiver Zuverdienst in der Pension.“

Um die Akzeptanz abzutesten, hat das Wirtschaftsressort des Landes eine Studie beim market-Institut in Auftrag gegeben. Befragt wurden 1012 (ehemalige) Arbeitnehmer zwischen 56 und 75 Jahren sowie 501 Betriebe ab zehn Mitarbeitern.

Keine Abzüge außer für Sozialversicherung

Laut market-Geschäftsführer David Pfarrhofer könnte sich derzeit jeder Siebente vorstellen, in der Pension arbeiten zu gehen. Ganz anders sieht es aus, wenn außer Sozialversicherungsabgaben keine weiteren Abzüge beim Zuverdienst anfallen.

Dann würden 25 Prozent in der Pension „auf jeden Fall“ und 32 Prozent „eher schon“ arbeiten gehen – im Schnitt zwischen neun und knapp 14 Stunden die Woche. Für OÖ würde das rund 9000 Vollzeitarbeitskräfte mehr bedeuten.

Achleitner hat den Vorschlag eines steuerfreien Zuverdienstes, bei dem das bestehende Pensionssystem „nicht angegriffen“ werden soll, an Arbeitsminister Martin Kocher und Finanzminister Magnus Brunner übermittelt. „Binnen Jahresfrist“ könnte ein Modell vom Bund ausgearbeitet werden, so Achleitner.

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