Älterwerden für Anfänger

Der wunderbare Hermann van Veen im Linzer Brucknerhaus

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Zum schon traditionellen Gastspiel des mittlerweile 77-jährigen Holländers Hermann van Veen füllte seine Fangemeinde am Montag den Großen Saal im Linzer Brucknerhaus fast zur Gänze. Viele kommen seit Jahrzehnten, aber auch der Anteil der Jüngeren ist erstaunlich hoch. Sie alle lassen sich verzaubern vom Sänger, Geiger, Erzähler … Ja, was ist er wirklich?

Aufgewachsen im Nachkriegs-Utrecht, dort klassisch zum Geiger und Sänger ausgebildet, trifft er noch als Student den Pianisten Erik van der Wurff, gründet mit ihm 1968 das „Cabaret Chantant Harlejkin“, erobert gemeinsam bis zu dessen Tod 2014 die Bühnen dieser Welt.

Vom ersten Auftritt an verbreitet van Veen ein Gefühl der Nähe, sowohl in den Liedern als auch in den Texten, die viel Persönliches enthalten. Da ist er Humorist, Actor, Clown. Er jongliert mit der Fantasie. Das Publikum lässt sich bereitwillig darauf ein, herzliches Lachen, auch Momente des Innehaltens und Nachdenkens.

Da sind sie, klare Erinnerungen an sein symphonisches Märchen ,,Für Elise“ mit dem Bruckner Orchester vor exakt 20 Jahren, an die „Klangwolke“ von 2006. Diesmal nur eine Handvoll exzellenter Musiker, allen voran Edith Leerkes, die schon damals dabei war. Als klassische Gitarristin international erfolgreich, wechselte sie Ende der 90er Jahre zu van Veen.

Schon vor der Pause die erste Zugabe: „Man kann nie früh genug damit beginnen“, meint van Veen spitzbübisch.

So spannt er den Bogen von der eigenen Geburt bis zum ,,Älterwerden für Anfänger“ , kokett und leichtfüßig über die Bühne tanzend. Immer im Kontakt zum Publikum, das er glaubhaft schätzt. Der Zauber im Live-Erlebnis!

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