
Mit 16 Jahren darf man in deutschsprachigen Ländern Alkohol trinken. Ein Team von Ökonomen der Johannes Kepler Universität Linz und der Universität Passau hat in einer Datenanalyse erstmals die Wirkung dieses international niedrigen gesetzlichen Mindestalters am Beispiel von Österreich untersucht. Ergebnis, der Alkoholkonsum steigt mit dem 16. Geburtstag stark an, wobei Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien besonders stark betroffen sind.
Konkret erhöht sich der Alkoholkonsum von 55 Gramm Alkohol pro Woche auf 105 Gramm. Das entspricht etwa drei 0,5 l Flaschen Bier mehr im Durchschnitt. Weiters steigt die Wahrscheinlichkeit, mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingewiesen zu werden, um 42 Prozent.
Gefahr von „Komasaufen“ anders eingeschätzt
Laut den Forschern deuten die Analysen von mehr als 90.000 Fällen von im Krankenhaus behandelten 13- bis 21-Jährigen darauf hin, dass sich diese kaum mit einem einfacheren Zugang zu Alkohol erklären lassen.
Vielmehr ändern die Jugendlichen nach dem 16. Geburtstag ihre Einschätzung, wie schädlich das sogenannte „Komasaufen“ am Wochenende ist. „Die Jugendlichen denken anscheinend, wenn es selbst der Gesetzgeber erlaubt, dann kann es gar nicht so schädlich sein,“ sagt Volkswirt Martin Halla.
Als Gegenmaßnahme könnte man man aus Sicht der Studienautoren eine schrittweise Anhebung des gesetzlichen Mindestalters in Erwägung ziehen. Alternativ sollte aber auch über gezielte Maßnahmen nachgedacht werden, die sich speziell an die Risikogruppe der Teenager aus alkoholvorbelasteten Familien richten.
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