Allerheiligen heuer anders: Keine Zusammenkünfte auf Friedhöfen!

Bischöfe und Kanzler: Auf gemeinsame Friedhofsbesuche verzichten

Auch Allerheiligen und Allerseelen werden heuer von Corona überschattet: Bischöfe und Bundeskanzler riefen gestern zum Verzicht auf Familienzusammenkünften auf.
Auch Allerheiligen und Allerseelen werden heuer von Corona überschattet: Bischöfe und Bundeskanzler riefen gestern zum Verzicht auf Familienzusammenkünften auf. © stockpics - stock.adobe.com

Auch Allerheiligen und Allerseelen werden heuer von Corona überschattet. Sowohl die Bischöfe wie auch Bundeskanzler Sebastian Kurz und Kultusministerin Susanne Raab (beide ÖVP) appellieren an die Bevölkerung, angesichts der Coronavirus-Krise auf gemeinsame Friedhofsbesuche zu verzichten. Auch von Familienfeiern an diesem Wochenende wird in einer Aussendung abgeraten.

Kurz und Raab äußern „großes Verständnis“ dafür, dass gerade Allerheiligen und Allerseelen wichtige Feste seien und den Menschen momentan große Opfer abverlangt würden. Gerade in diesem Jahr habe das Wochenende für jene besondere Bedeutung, die sich bei Todesfällen während der ersten Welle nicht bei Angehörigen oder Freunden verabschieden hätten können.

Doch leider sei es in diesem Jahr wichtig, aus Rücksicht aufeinander und aus Umsicht für die Gesundheit und die Arbeitsplätze in Österreich dieses Fest anders zu begehen als gewohnt. Raab bat daher, die Gräber nur mit jenen Menschen zu besuchen, mit denen man im gemeinsamen Haushalt lebe.

Die katholische Bischofskonferenz hat festgelegt, dass wegen der Corona-Pandemie keine gemeinsamen Gottesdienste auf Friedhöfen stattfinden werden. „Die Gräber werden gesegnet werden, wenn auch nicht im Rahmen einer gemeinsamen Feier“, heißt es in einem Aufruf an die Pfarrgemeinden.

Erstmals mehr als 2000 Infektionen an einem Tag

Wie ernst die Lage ist, zeigt auch die Entwicklung der Infektionszahlen, die in Österreich wie in ganz Europa stark steigen. Erstmals sind hierzulande binnen 24 Stunden mehr als 2000 Neuinfektionen gemeldet worden. Seit Mittwoch kamen 2435 neue Fälle (OÖ: 449) hinzu. Im Schnitt der vergangenen Woche wurden jeden Tag 1660 Neuinfektionen gemeldet. 16.934 Personen galten am Donnerstag als aktiv infiziert.

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Höchstwerte wurden aus Wien, Oberösterreich, Niederösterreich und Tirol gemeldet. 841 Erkrankte mussten am Donnerstag auf Normalstationen behandelt werden, 161 lagen auf Intensivstationen – 14 mehr als am Mittwoch. Insgesamt befanden sich somit 1002 Coronavirus-Patienten im Spital. Den bisherigen Höchststand gab es während des Lockdowns am 31. März – damals lagen 1110 Covid-19-Erkrankte in Spitälern.

An den Folgen der Infektion verstarben 941 Menschen. In Oberösterreich gab es zwei weitere Todesfälle: Ein 85-Jähriger aus dem Bezirk Kirchdorf ist zuhause gestorben, ein Linzer (87) im Spital der Barmherzigen Brüder.

Positiv auf Covid-19 getestet wurde auch SPÖ-Chefin Birgit Gerstorfer. Am Montag hat sie sich nach einem positiven Fall in ihrem Umfeld in Selbstquarantäne begeben. Personen, die mit der Landesrätin über 15 Minuten Kontakt hatten und Symptome haben, werden ersucht, sich unter 1450 zu melden.

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