„Alles, was jetzt noch kommt, ist Draufgabe“

Super-G-Weltmeister Vinc Kriechmayr geht als motivierter, gefährlicher Außenseiter in Abfahrt

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Besser schlafen werde er auch als Weltmeister nicht, meinte Ski-Ass Vincent Kriechmayr in seiner unnachahmlichen, bodenständigen Art und Weise nach seiner WM-Goldenen im Super-G von Cortina.

Die Feierlichkeiten hielten sich, auch Corona-bedingt, in Grenzen. Schon im Zielraum stand nahezu die gesamte Mannschaft mit den Trainern für ihn Spalier, am Abend wurde im ÖSV-Quartier kurz angestoßen.

Danach begann der Countdown für die Königsdisziplin, in die der Oberösterreicher recht locker gehen kann: „Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Draufgabe“, stellte der 29-Jährige klar. Im zweiten Speed-Bewerb der Herren wird er definitiv nicht der Favorit sein. Das sind die Herren Beat Feuz, Dominik Paris und Matthias Mayer. In der Abfahrt stand er in diesem Winter nämlich lediglich als Zweiter in Bormio am Stockerl, in Kitzbühel kam er nach der Bestzeit im Abschlusstraining auf Rang neun. Weitere Top-10-Resultate sucht man vergeblich.

„Natürlich will ich jetzt auch noch um die Medaillen kämpfen und möchte den Flow mitnehmen. Aber wurscht, was noch passiert, ich fahre auf alle Fälle mit einem großen Lachen aus Cortina raus“, erklärte Kriechmayr, der am Montag auch noch die Kombi bestreiten will.

Im ersten, wenig aussagekräftigen ersten Training, das nur ein erstes Herantasten darstellte, belegte er Rang 23. „So eine Abfahrt bin ich noch nie gefahren, aber die Kurssetzung ist auf dem Hang sehr schwierig“, nahm er FIS-Renndirektor und Kurssetzer Hannes Trinkl in Schutz.

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Jenen Trinkl, der bis Donnerstag der einzige alpine Weltmeister aus Oberösterreicher gewesen war. „Wir haben immer zum Hannes aufgeschaut“, so Kriechmayr. Der Abfahrtschampion von 2001 gab das Kompliment zurück: „Für mich ist er technisch einer der besten Skifahrer aller Zeiten.“

Der sein Ticket für Sonntag wie Matthias Mayer und Max Franz fix hat, der vierte Platz im ÖSV-Team wird nach dem heutigen Training vergeben. Die besten Chancen hat Othmar Striedinger, Außenseiter sind Christian Walder und Daniel Hemetsberger (OÖ).

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