Alpine A110 S: In der Mitte liegt die Kraft

Mittelmotor, Heckantrieb, 292 PS – die Alpine A110 S bietet von allem ein bisschen mehr als die normalen Varianten des legendären Zweisitzers.

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Die neue Alpine A110 ist, egal in welcher Variante, ein echter Hingucker. Da spielt die Außenfarbe – in unserem Fall Mattgrau um 5200 Euro extra – kaum eine Rolle, denn die Französin zieht interessierte und begehrliche Blicke auf sich.

Renault hat gekonnt die Form der Ur-A110 in die aktuelle Zeit transferiert und den 4,18 Meter langen Zweisitzer wie aus einem Guss auf die vier 18-Zöller gestellt. Als stärkste Variante fährt die Alpine als A110 S mit 292 PS starkem Mittelmotor vor.

Typenschein

Alpine A110 S

Preis: ab € 72.900,- inkl. Steuern und Abgaben; Testwagenpreis € 79.809,50 unter anderem inklusive Ablage-Paket € 546,-, Einparkhilfe vorne und hinten mit Rückfahrkamera € 487,50, Licht- und Sicht-Paket € 546,- und Matt-Lackierung Grau € 5200,-; eine Alpine A110 (Pure) gibt es ab € 59.900,-
NoVA/Steuer: 6 %/ € 1563,84 jährlich
Garantie: 3 Jahre bis max. 100.000 km, 3 Jahre Lackgarantie, 12 Jahre gegen Durchrostung
Service: alle 20.000 km oder jedes Jahr

Technische Daten:
Motor: R4, 16V, Turbolader, Partikelfilter, 1798 cm³, 215 kW/292 PS bei 6400 U/min, max. Drehmoment 320 Nm bei 2000-6400 U/min
Getriebe: Siebengangautomatik
Antrieb: Heckantrieb
Höchstgeschwindigkeit: 260 km/h
Beschleunigung 0-100 km/h: 4,4 s
Leistungsgewicht: 3,82 kg/PS
MVEG-Verbrauch: 7,3 Liter
VOLKSBLATT-Testverbrauch: 8,9 Liter
CO2-Ausstoß: 146 g/km
NOx: 0,0111 g/km; Euro 6d-TEMP

Eckdaten:
L/B/H: 4180/1798/1248 mm
Radstand: 2420 mm
Eigen-/zul. Gesamtgewicht: 1117/1342 kg
Kofferraum: 96 Liter vorne, 100 Liter hinten
Tank: 45 Liter (Benzin)
Reifen: 4 x 215/40 R18 89Y auf 18“-Alus

Sicherheit:
Regelsysteme: ABS/EBV/ESP/ASR/BA
Airbags: 4

Mit erweiterter Motorleistung und perfekter Fahrwerksabstimmung bietet diese dann auch ein intensives Sportwagen-Fahrgefühl.

Das Fahrwerk sorgt dabei für Fahrdynamik und Lenkpräzision während der Mittelmotor für eine noch bessere Leistungsentfaltung optimiert ist. Die A110 S charakterisieren Designelemente wie etwa schwarze Räder und Carbon-Flaggenelemente, orangefarbene Bremssättel und Dinamica-Polster – all das spiegelt den zielstrebigen Charakter des Zweisitzers wider.

Fahrtechnisch ist die Hecktrieblerin auf fast jedem Terrain ein großer Wurf. In der Stadt verhält sie sich bedrohlich blubbernd bieder , auf der Landstraße spielt sie sich mit Tempo 100, hält dabei genügend Reserven und Drehmomente vor und galant schwindelt sie sich alsdann auf die linke Spur und beschleunigt behände auf Autobahntempo.

Einmal kurz losröhren – und Hofers 140er ist längst passé. Das Fahrwerk ist zwar spürbar straffer, spricht aber noch immer fein an und verfügt über genügend Federweg, sodass das Auto auch auf groben Verwerfungen alle Räder am Boden hält. Bei unverändert 320 Newtonmeter Drehmoment zeigt der 1,8-Liter-Turbo ab 5000 Touren deutlich mehr Punch als die 252-PS-Version.

Die bombenfesten Bremsen, die herrlich präzise Lenkung und die milden Lastwechselreaktionen machen die A110 S zur perfekten Kurvenräuberin. Dazu passt auch die wunderbar schnelle Siebengang-Doppelkupplung, die man auch mittels Paddels bedienen kann.

Dennoch kann man das 1,1-Tonnen-Leichtgewicht auch nonchalant und sanft steuern, der Verbrauch geht zudem mit 8,9 Litern völlig in Ordnung. Wer es etwas brachialer liebt, drückt den roten Knopf auf dem wuchtigen Lederlenkrad und aktiviert so den Sportmodus, der der Alpine ein noch lauteres Röhren, sowie einen schnelleren Antritt gewährt.

Der Zweisitzer ist jedoch nicht für den zweiwöchigen Urlaub gedacht. Zwar gibt es vorne und hinten ein Gepäckabteil – die jedoch diese Bezeichnung kaum verdient haben: Das Vordere ist flach und die Ladeluke des Hinteren ist furchtbar eng.

Ein Handschuhfach sucht man darüber hinaus vergebens – es gibt keines. Preziosen können im schwer erreichbaren Fach unter der Mittelkonsole abgelegt werden oder in der Ledertasche hinter den beiden perfekt Halt gebenden Leder-Sportsitzen.

Der Arbeitsplatz ist stimmig, puristisch (mit orangefarbenen Ziernähten) und hochwertig. Die Bein- und Kopffreiheit gehen völlig in Ordnung, statt eines Schalthebels gibt es drei Knöpfe: D, N und R, wobei im Retourgang die optionale Rückfahrkamera dann ins digitale Cockpit-Display eingeblendet wird. Die Bedienung des Tempomaten erfolgt via Lenkrad.

Andere Funktionen, wie etwa Radiosender auswählen, Navi programmieren und Handyfunktionen, werden über den sieben Zoll großen aufgesetzten Tochscreen gesteuert dessen Bedienbarkeit man nach kurzem Studium verinnerlicht hat. Dort sind die Sportarmaturen natürlich das netteste Gimmick – denn Hand aufs Herz: Das natürliche Habitat der Alpine A110 S ist die Rennstrecke.

Fazit

Die scharfe und starke Französin gewährt exzellente Fahrfreude in jeder Lebenslage und ist mit knapp 80.000 Euro sogar eine leistbare Variante unter den sportlichen Zweisitzern.

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